„2023 erwartet uns das neue ÖPUL, u. a. mit einer Tierwohl- Förderung im Schweinebereich. Betriebe, die hier investieren und investiert haben, bekommen dadurch eine wichtige Unterstützung. Jetzt ist der Markt gefragt, um die höheren Standards umzusetzen.“
Thomas Reisecker
Landwirt aus St. Georgen bei Obernberg
Eine neue Generation von gut ausgebildeten Landwirten ist neben Klimawandel und gesellschaftlicher Kritik mit einem Informationsüberangebot konfrontiert. Gerade jetzt ist es wichtig, echte Information von Marketinginfos zu unterscheiden.
Pflanzenbauberater bei Lagerhaus Innviertel Traunviertel Urfahr eGen
Gerade in bewegten Zeiten muss uns bewusst sein: In einem Radius von 500 km gibt es kein Gebiet wie unseres, in dem es möglich ist bei so vielen Kulturen wie z.B. Raps, Getreide, Soja, Körnermais, Silomais, Kartoffel und Zuckerrübe hohe stabile Erträge zu etablieren. Wir müssen unseren erfolgreichen Weg selbstbewusst fortsetzen und dem Klimawandel mit Maßnahmen zur Ertragssicherung begegnen.
Dies mit einem reduzierten Angebot von Pflanzenschutz zu bewerkstelligen, wird herausfordernd, ist aber machbar. Wie der Klimawandel wird uns auch die gesellschaftliche Diskussion zum Thema Pflanzenschutz weiterhin begleiten. Doch die Motivation, in einen der ertragssichersten Produktionsgebiete Landwirtschaft betreiben zu können sollte Ansporn genug sein, die Herausforderungen anzunehmen.
Abteilung Pflanzenbau, Landwirtschaftskammer Oberösterreich
Im letzten Jahr sind die Agrarmärkte in Bewegung geraten, wie wir es seit Jahrzehnten nicht erlebt haben. Die Dynamik bei den Notierungen der Produktpreise an der Warenterminbörse in Paris, die auch Basis für die Kontrakte in Oberösterreich sind, führen innerhalb einer Woche zu Preissprüngen, die die Deckungsbeiträge bei Mais oder Weizen um über 300 €/ha schwanken ließen. Daher sind die Landwirte auch im kommenden Jahr als Unternehmer massiv gefordert die Kurse zu beobachten, über Teilabschlüsse das Risiko zu teilen und den Verkauf der Ernte möglichst nicht auf eine Karte zu setzen.
Ebenso gilt es massive Schübe auf der Kostenseite in Schach zu halten. Laut Agrarhandel wird Saatgut 2023 um 25 bis 30 % und Pflanzenschutzmittel um 7 bis 15 % teurer. Die Düngerkosten sind zum Jahreswechsel zwar fallend, müssen aber ebenfalls überlegt und in mehreren Schritten für die Saison 2023 sichergestellt werden.
Experten sind sich uneinig was uns 2023 erwartet, kommen aber überein, dass die Preisniveaus aufgrund der multiplen Krisen weiterhin hoch bleiben. Bei so viel Unsicherheit ist es wichtig, dass mit 1.1.2023 die neue GAP- und ÖPUL-Periode startet und, auch wenn die Anforderungen an Biodiversität, Umwelt und Naturschutz hoch und komplex sind, wird den Teilnehmern Rechtssicherheit und damit eine Perspektive in der neuen Förderkulisse garantiert.
„Die Zeit, die auf die Landwirtinnen und Landwirte zukommt, wird im Angesicht der steigenden Energie- und Rohstoffpreise bestimmt keine leichte werden. Auch mit dem Start der neuen GAP Förderungen wird bei Antragstellung und Abwicklung einiges auf uns zukommen.“
Franz Hauer
Landwirt aus Münsteuer
Verkaufsleitung Österreich
SAATBAU LINZ
Landwirtschaft erweist sich auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen als sicher und zukunftsorientiert. Auch bei uns in der Saatbau Linz ist diese Dynamik ersichtlich und zeigt sich mit einer deutlichen Steigerung des Saatgutabsatzes und Umsatzerlöse. Dies unterstreicht die Kompetenz und Bedeutung der SAATBAU als innovatives Saatgutunternehmen.
Mit einem dichten Netz an Vermehrungsflächen in ganz Europa werden unsere Sorten unter den verschiedensten klimatischen Bedingungen und Standortgegebenheiten auf Ertrag, Qualität und Resistenzen getestet. Der voranschreitende Klimawandel stellt jedoch unsere Züchter und Produktentwickler vor besondere Herausforderungen – Hitze und langanhaltende Trockenheit im Osten Österreichs und den östlichen Nachbarstaaten führten 2022 bei verschiedenen Kulturen zu schwachen Erträgen, mit unmittelbarer Auswirkung auf die Saatgutversorgung v.a. bei Mais und Soja. Das hohe Preisniveau bei Getreide und Alternativkulturen wird voraussichtlich auch mittelfristig bleiben, dies bewirkt entsprechend höhere Saatgutproduktionskosten.
„Die steigenden Energiekosten und die Veränderung des Klimas werden für manche Landwirte eine ziemliche Herausforderung werden. Aber die Nachfrage nach heimischen Produkten zeigt, dass die österreichischen Bauern gute Arbeit leisten.“
Stefan Rachbauer
Landwirt aus Lohnsburg
Andreas Heinzl
Projektleiter Ackerbau // MR Oberösterreich
4021 Linz, Auf der Gugl 3
Tel. +43 676 8212 499 63
andreas.heinzl@maschinenring.at