Winterdienst mit Herz und Hirn

Winterdienst mit Herz und Hirn

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Lesezeit: 7 min.

Dunkelheit, Kälte und glatte Straßen – zu einer Zeit, in der die meisten noch schlafen, ist Martin Pachinger bereits unterwegs. Als einer von 2.000 Mitarbeitern des Maschinenrings im Winterdienst sorgt er dafür, dass Straßen und Parkflächen schnee- und eisfrei bleiben. Martin, 43 Jahre alt und aus Rainbach im Mühlkreis, hat in zehn Jahren und mit jeweils 26 Wochen Winterdienst-Bereitschaft viele Erfahrungen mit seinem Traktor samt Schneepflug und Salzstreuer gesammelt.

„Schnee räumen hat mir schon immer gefallen“, so Martin. Seine Arbeit beginnt fast vor seiner eigenen Haustür, denn sein Einsatzgebiet umfasst unter anderem den Güterweg, der zu seinem Hof führt. „Das hat sicher Vorteile, so verliere ich keine Zeit auf dem Weg“, meint Martin.

Martins Tag beginnt früh um 1:30 Uhr.

„Manche Flächen müssen bis 4:30 Uhr geräumt sein, das bedeutet, ich starte um 1:30 Uhr“, erklärt Martin. Vorbereitungen wie das Auffüllen von Salz oder das Anbringen von Schneeketten erledigt er bereits am Vorabend. Wenn sich ein Einsatz aufgrund der Wetterlage nicht vorhersagen lässt, wird er ab zwei Uhr morgens alarmiert. Die Strecke und Parkplatzflächen in Martins Verantwortung erfordern etwa viereinhalb Stunden Arbeit. Darunter fällt auch ein Firmengelände, das eineinhalb Hektar groß ist. „Für solche Flächen gibt es feste Pläne mit vorgesehenen Stellen zur Schneeablagerung, sonst wäre das nicht machbar“, so Martin. Obwohl er alleine im Traktor unterwegs ist, erfolgen dennoch Abstimmungen mit Kollegen. „Jeder von uns hat seine eigene Einsatzplanung, aber wir stimmen uns kurzfristig ab“, fügt Martin hinzu. „Meistens beende ich meine Runde gegen sechs Uhr. Kurz danach hole ich meine Zwillingssöhne ab und bringe sie in den Kindergarten. Abhängig von der Wetterlage rücke ich bei Bedarf ein zweites Mal aus und beginne von vorn“, erklärt er.

“Eine ‘klassische Landkarriere'”

Martin lacht und erzählt: „Die Arbeit im Winterdienst wurde mir gewissermaßen in die Wiege gelegt, denn auch mein Vater war damals für die Gemeinde im Winterdienst tätig.“ Er spricht von seiner „klassischen Landkarriere“, die er seit seiner Tischlerlehre in der Jugend begonnen hat. Nach seiner Zeit beim Bundesheer arbeitete er auf dem landwirtschaftlichen Betrieb seiner Familie. Dort lebt er heute mit seiner Frau, den Zwillingssöhnen, den Eltern, 70 Kühen, sechs Hühnern und einem Kater.

„Wir schätzen Martin sehr in unserem Team. Er ist verlässlich und verantwortungsbewusst. Eigenschaften, die bei der Arbeit im Winterdienst keinesfalls fehlen dürfen. Dadurch hat er auch eine Vorbildwirkung auf all seine Kollegen. Mit seiner Unkompliziertheit macht er es uns sehr einfach, mit ihm zusammenzuarbeiten.“

Sieglinde Weingartner, Maschinenring Region Freistadt

Auf 30 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche gibt es immer etwas zu tun. „Mein Haupterwerb liegt in der Betreuung unseres eigenen Waldes, den ich auch für Kunden mitbetreue. Mit 20 Jahren wurde ich in den Vorstand des Maschinenring Freistadt gewählt und bin seitdem Obmann. Als ich einen Traktor für den Hof kaufte und gleichzeitig der Maschinenring vier Einsatzfahrzeuge für den Winterdienst suchte, entschloss ich mich, im Winterdienst zu arbeiten, um meinen Traktor optimal zu nutzen“, erzählt Martin. Neben dem Winterdienst führt er auch Holzschlägerungsarbeiten über den Maschinenring durch. Diese Vielseitigkeit schätzt er sehr: „Die Aufgaben beim Maschinenring sind, wenn man will, sehr vielfältig. Wir sind ein Team von Landwirten und handwerklich sehr versiert. Und vor allem steht man nie alleine da, wenn es ein Problem gibt. Irgendjemand ist immer bereit, zu helfen.“ Trotz seiner vielfältigen Tätigkeiten hat er noch Zeit für Freizeitaktivitäten mit seiner Familie, sei es Radfahren, Skifahren oder Schwimmen. Als Mitglied der örtlichen Feuerwehr setzt er seine „ordentliche Landkarriere“ fort.

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Herausforderungen und Zusammenhalt im Winterdienst

„Die letzten zehn Jahre im Winterdienst waren definitiv eine Achterbahnfahrt“, fasst Martin seine Erfahrungen zusammen. Es liegt auf der Hand, dass nicht immer alles reibungslos verläuft, besonders bei extremen Wetterbedingungen. Dennoch hat Martin keine Sekunde seiner Arbeit im Winterdienst bereut: „Ich würde es immer wieder tun, denn die Möglichkeit, auch in extremen Situationen ein Fahrzeug zu steuern, fasziniert mich.“ Am meisten schätzt er den Zusammenhalt beim Maschinenring: „Ohne gegenseitige Unterstützung geht es nicht. Ich bin zwar alleine unterwegs und trage die Verantwortung, aber wenn es ein Problem gibt, springen die Kollegen ein und helfen aus. Diese Solidarität beruht auf Gegenseitigkeit, und das ist das Schöne daran, aufeinander zählen zu können. Außerdem sollte der Kontakt zu den Kollegen nachts nicht fehlen, schließlich weiß immer jemand, wo der erste geöffnete Bäcker ist“, schließt Martin schmunzelnd.

„Wenn es ein Problem gibt, steht man nie alleine da. Irgendwer kommt immer und hilft dir.“

Martin Pachinger, Maschinenring Freistadt

Der Betrieb

Betriebsname: Pachinger Martin
Betriebsführer: Pachinger Martin
Adresse: Stiftung 33, 4261 Rainbach im Mühlkreis
Telefon: 0664/1020901
Feldflächen landw. Fläche: 28,78 ha, Wald: 8 ha,
Acker: 15,78 ha, Grünland 13 ha.
Tierbestand: 70 Rinder, 6 Hühner, ein Kater
Überbetriebliche Tätigkeiten: Winterdienst, Baumpflege, Mann für alle Fälle

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