Nachdem heuer im April bzw. Mai gebietsweise wieder ein starker Maikäferflug zu beobachten war und im Juni und Juli auch wieder Junikäfer flogen und auch ihre Eier in den (Grünland-)Böden ablegten, ist gebietsweise wieder mit Engerlingschäden zu rechnen. Bereits im Spätsommer des Flugjahres, aber vor allem im Jahr nach dem Flug, dem sogenannten Hauptfraßjahr, ist die Gefahr groß, dass die Grünlandflächen absterben, weil die Engerlinge die Wurzeln der Futterpflanzen abfressen. Die Jahre 2018 und 2019 haben uns dies in den betroffenen Gebieten schmerzlich aufgezeigt.
Um das drohende Schadensausmaß abschätzen zu können, ist es sinnvoll, die Flächen auf Engerlingbefall zu kontrollieren. Durch Probegrabungen kann man jetzt im Sommer bereits die kleinen Engerlinge finden. Um den Befallsdruck abschätzen zu können sind mehrere Grabungen auf einer Fläche nötig.
Den Besatz stellt man beispielsweise wie folgt fest: Zählen der Engerlinge auf einer 40 x 40 cm großen Fläche. Diesen Wert multipliziert man mit 6,25, das ergibt den Besatz je m² (an mehreren Stellen wiederholen!).
Liegt der Besatz bei Maikäfer-Engerlingen über 40 (bei Junikäfer-Engerlingen über 70), ist wahrscheinlich mit Schäden zu rechnen. Bei feucht-warmer Witterung kann mit Pilzmitteln (Pilzgerste, Artis Pro) den Engerlingen auf natürliche Weise entgegengewirkt werden. Stirbt die Grasnarbe ab, ist die mechanische Regulierung mit beispielsweise Kreiselegge die zielführendste Variante.
Tipps zur Bekämpfung von Engerlingen:
Die mechanische Bekämpfung immer bei möglichst intensiver Sonneneinstrahlung durchführen.
Verzichten Sie auf chemische Bekämpfungsmittel! Diese sind nicht zu empfehlen.
Gemüsevliesnetze verhindern die Eiablage der Käfer in den Boden der Pflanzbeete.