Neue Wege in Richtung Nachhaltigkeit

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Hohe Investitionskosten in einen neuen Schweinestall führten Karo und ihren Mann von der Schweinezucht zur Kompostierung. Mit Mut und Einsatz gestalteten sie die Landwirtschaft neu.

“Landwirtin zu werden, war eigentlich nie mein Traumjob”, lacht Karoline Eigner, von allen Karo genannt. Doch durch ihren Ehemann Willi, den sie vor über 20 Jahren kennenlernte, fand sie schlussendlich den Weg in die Landwirtschaft. Im Jahr 2009 entschied sie sich, neben ihrem Beruf als Konditorin, in den Schweinemast- und -zuchtbetrieb einzusteigen, während Willi Vollzeit im Schichtbetrieb arbeitete. Zu manchen Zeiten führte die 43-jährige Mutter den Betrieb sogar alleine. “Ich liebe es, zu organisieren, und verbrachte täglich mindestens fünf Stunden im Stall, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft”, erinnert sich Karo. Mit Erfolg: Die Schweinezucht gedieh.

„Ich liebe es, zu organisieren, und habe gern mit Menschen zu tun.“

Karo Eigner

Neuausrichtung des Betriebs

Ende 2015 übernahm das Ehepaar den Hof von Willis Eltern. Die geplante Stallbereichserweiterung wurde aufgrund der hohen Kosten von einer Million Euro und des niedrigen Schweinepreises verworfen. Mutig entschieden sie sich stattdessen, die Schweinezucht komplett aufzugeben.

Eigene Kompostieranlage

Ein lang gehegtes Interesse an Kompostierung führte dazu, dass Karo und Willi Eigner, nachdem ihr eigener Wirtschaftsdünger wegfiel, die Initiative ergriffen. Da die Gemeinde Schwertberg keine eigene Kompostanlage hatte, machten sie Land und Gemeinde einen Vorschlag. 2018 eröffneten sie ihre eigene Anlage, wo Bürger Grünabfälle abliefern oder sich Erdmischungen und Kompost holen können. Im Jahr 2019 übernahmen sie zusätzlich die Entsorgung des örtlichen Biomülls. „Unsere Kompostmieten sind äußerst sauber. Wir achten penibel darauf, dass die Menschen richtig trennen und Verunreinigungen manuell aussortiert werden“, betont Karo stolz.

Schule am Bauernhof

Dieser Moment führte zur Entstehung von „Schule am Bauernhof“. Karo Eigner ärgerte sich über einige Kunden mit verunreinigtem Biomüll: „Ich dachte bis dahin immer, dass ich diese nicht kontrollieren muss, da sie wissen sollten, wie man richtig trennt. Doch dann wurde mir klar: Um das richtige Mülltrennen zu erlernen, bedarf es umfassender Aufklärung, idealerweise schon bei den Kleinsten.“ Das Angebot „Vom Abfall zum Schatz des Regenwurms“ wird von Kindergärten und Mittelschulen begeistert angenommen und bereichert alle Beteiligten.

Gemeinschaftsgarten-Projekt

Die verschiedenen Erdmischungen und Kompost werden auch für den hofeigenen Gemeinschaftsgarten verwendet. Die Idee entstand nach einem Vortrag über Kompostierung beim örtlichen Gartenstammtisch. Karo und Willi vermieten Kleinflächen für den Gemüseanbau, die von den Mietern selbstständig bepflanzt werden. „Der Garten ist dank der tollen Mietergemeinschaft ein richtiges Herzensprojekt geworden – obwohl ich anfangs Bedenken hatte, weil ich keinen grünen Daumen habe“, schmunzelt Karo.

Direktsaat und Humusaufbau

Die beiden Landwirte betreiben konventionellen Anbau, setzen aber stark auf Nachhaltigkeit, regenerativen Anbau und Humusaufbau. „Wir betrachten den Boden anders und folgen dem Motto: Nähre das Bodenleben und nicht die Pflanze. Deshalb experimentieren wir viel mit Direktsaat, setzen auf Humusaufbau und bewirtschaften unsere Felder bereits seit einigen Jahren pfluglos“, erklärt Willi. Sie bilden sich kontinuierlich über die Humusbewegung, die Ökoregion Kaindorf und die Onlinekurse der Maschinenring Akademie zu diesem Thema weiter.

Gleichberechtigung und faire Arbeitsteilung

Karo und Willi sind ein eingespieltes Team in der Kompostanlage, Landwirtschaft und bei der Erziehung ihrer drei Kinder. Karoline kümmert sich um Finanzen und Büroarbeit, während sich Willi auf die Feldarbeit konzentriert.

Maschinenring als wichtiger Partner

Gemeinsam führen sie die Kompostieranlage von März bis November, in den ruhigeren Wintermonaten nutzen sie den Maschinenring für zusätzliche Einnahmen im Winterdienst. Dabei steht bereits die nächste Generation in den Startlöchern: „Unser 22-jähriger Sohn Philip hilft schon gelegentlich mit“, verrät die stolze Mutter.

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