Nicht immer ist es möglich, an städtischen Hotspots einen Schatten spendenden Baum zu pflanzen. Sei es, weil die bestehende Verbauung es verhindert oder man nicht 25 Jahre warten möchte, bis der Baum ausgewachsen ist. Innenarchitekt Christoph Fürst hat sich dafür eine innovative Lösung einfallen lassen. Seine „Klimainsel“ ist ein 25 m² großes Gestell, bepflanzt mit einem speziellen Pflanzen-Mix, dessen Blätterdach bereits nach zwei bis drei Jahren einen vergleichbaren Kühlungseffekt wie ein ausgewachsener Baum erreicht. Die einzelnen Module können beliebig kombiniert werden und sind mittels eines Staplers beweglich, um wenn nötig Platz zu schaffen. Auch die Ausstattung ist individualisierbar, auf Wunsch werden sogar Bänke, Tische oder Bühnenelementen integriert.
Klimainseln erfüllen alle Anforderungen des urbanen Umfelds. Sie spenden Schatten, sind klimafreundlich und rasch einsatzbereit.
Christoph Fürst, Klimainsel-Erfinder
Wartungsarme Bepflanzung
Das Projekt wurde von einem achtköpfigen Team unter wissenschaftlicher Begleitung der Universität für Bodenkultur entwickelt, für die Bepflanzung sorgte der Maschinenring. Lukas Scharinger: „Wir haben lange an den richtigen Pflanzen für die Klimainsel getüftelt. Aufgrund der Blattgröße, Schädlingsresistenz und Verdunstung haben wir uns schließlich für Pfeifenwind, Geißblatt und Wilden Wein entschieden.“ Diese Pflanzen sind überdies „wartungsarm“, verlieren im Winter ihre Blätter und treiben im Frühjahr wieder neu aus. Die intelligente Wasserversorgung erfolgt bedarfsorientiert mit Regenwasser, sie hält Wasser nach Starkregen zurück, reduziert sich bei Regen automatisch und erhöht sich bei Hitze. Zudem bietet die Klimainsel wichtigen Lebensraum für Insekten. Das Projekt „Klimainsel“ befindet sich bis Anfang 2024 noch in der Pionierphase, jedoch kann der Prototyp bereits jetzt auf dem Areal der Firma Keplinger in Traun besichtigt werden.