1. Grünlandbau in Zeiten des Klimawandels
Während Ackerbauern sich durch Fruchtfolge und geeignete Sorten auf Trockenheit und Hitze einstellen können, erfordert der Grünlandbau eine mittel- und langfristige Planung. Oberösterreich verfügt über mehr als 200.000 Hektar Grünland, das in unterschiedlichem Maße vom Klimawandel betroffen ist, von sinkenden Niederschlägen im Mühlviertel bis zu steigenden Temperaturen im Inn- und Hausruckviertel.
2. Grünland für Hitzeperioden wappnen
Trockenheit und Hitze können zu Futterknappheit führen. Im Jahr 2018/2019 wurden Grünlandflächen von Trockenheit und Schädlingen heimgesucht, was zu großen Ernteausfällen führte. Um Grünland für trockene Perioden besser aufzustellen, setzen Landwirte auf „abgestufte Grünlandwirtschaft“, die eine kontinuierliche Nachsaat, bedarfsorientierte Düngung und den richtigen Schnittzeitpunkt umfasst.
3. Tiefwurzelnde Pflanzen
Die Auswahl der richtigen Kultur je nach Standort ist entscheidend, um mit trockenen Phasen umzugehen. Die tiefwurzelnde Luzerne hat sich in Trockenjahren bewährt und wird zunehmend in Oberösterreich angebaut. Auf Gemischtbetrieben kann die Luzerne als wertvolles Fruchtfolgeglied dienen und zur Grundfutterabsicherung in Trockenjahren beitragen.
4. Maschinelle Bearbeitung vor der Saat
Landwirte setzen auf Maschinen wie Schlitzdrilltechnik und Grünlandkalkung, um die Luzerne erfolgreich anzubauen. Das Einschlitzen des Saatguts beschleunigt die Keimung und führt zu stabilem Wachstum. Dichte Grasbestände im Grünland bieten Schädlingen wie Mai- und Junikäfern weniger Chancen zur Eiablage.
5. Spezielle Saatmischungen für trockenheitsgefährdete Standorte
In trockenen Regionen werden spezielle Saatmischungen mit trockentoleranten Arten entwickelt. Das Entfernen von “Problemgräsern” wie der Gemeinen Rispe ermöglicht die schnellere Etablierung von trockentoleranten Arten. Die Erzielung stabiler Erträge unter trockenen Bedingungen hat für einige Landwirte Vorrang vor Ertragsmaximierung in guten Jahren.