Hohe Güllefrachten im Herbst hinterfragen

Hohe Güllefrachten im Herbst hinterfragen

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Zu den üblichen Arbeiten bei den viehhaltenden Betrieben gehört auch die Ausbringung von Gülle im Herbst. Ziel dabei ist meist, ausreichend Grubenraum für den Winter zu schaffen, weil dieser oft nicht ausreichend groß dimensioniert ist. Ein Nährstoffbedarf ist grundsätzlich nach dem letzten Schnitt nicht mehr gegeben.

Wie effizient der Einsatz von Gülle im Herbst ist, war und ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen zwischen Landwirten, Beratern und Wissenschaftlern. Es gab einige Versuche zur Thematik, die je nach Standort unterschiedlich ausfielen: Zum Teil gab es keine signifikanten Ertragsunterschiede zwischen Herbstdüngung und Frühjahresdüngung beim 1. Folgeaufwuchs. Eine Untersuchung des LfL Bayern kam aber zu dem Ergebnis, dass im Frühling gedüngter Stickstoff effizienter von den Pflanzen aufgenommen und in Ertrag umgesetzt werden kann. Ein rascheres Ergrünen von Grünland im Frühjahr nach erfolgter Herbstdüngung kann regelmäßig beobachtet werden, ein signifikanter Ertragsvorteil konnte aber nicht nachgewiesen werden.

Auf den Boden schauen
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Neben der Stickstoff-Effizienz sollte aber auch der Phosphor-Verfügbarkeit Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im Zuge des ÖPUL Programmes „Vorbeugender Grundwasserschutz Grünland“ wurden in der noch aktuellen ÖPUL-Periode in OÖ in Summe über 25.000 Bodenproben auf Grünlandflächen ausgewertet: Was die Phosphor-Versorgung anbelangt, waren ca. 75 % der untersuchten Flächen mit Phosphor unterversorgt (sie lagen unter dem Richtwert von 34 mg P/1000g Boden am Grünland).

Bei der Phosphor-Versorgung muss beachtet werden, dass dieser Nährstoff zwar nicht der Auswaschung unterliegt, aber im Boden grundsätzlich in drei Fraktionen vorliegen kann: wasserlösliches Phosphat (pflanzenverfügbar), labiles Phosphat (leicht pflanzenverfügbar) und stabiles Phosphat (nicht pflanzenverfügbar).

Je länger der Phosphor „ungenutzt“ im Boden vorliegt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er in labiles und letztlich in stabiles Phosphat umgewandelt wird und in dieser Form nicht mehr zur Pflanzenernährung zur Verfügung steht. Auch aus diesem Aspekt sollte der Phosphor (in der Gülle) zum Entzug – sprich erst wieder im Frühjahr – gedüngt werden.

Fazit: Geringe Güllegaben nach dem letzten Schnitt in der Höhe von bis zu 10 m3/ha scheinen vertretbar zu sein. Überhöhte Güllegaben vor der vegetationslosen und niederschlagsreichen Zeit sind fachlich nicht gerechtfertigt und sollten der Vergangenheit angehören. Abstandsauflagen zu Gewässern und die Sperrfristen müssen jedenfalls eingehalten werden!

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