Eine neue Ära

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Lesezeit: 8 min.

Es ist 16.22 Uhr. Alfred stolpert auf der Stiege. Noch während er fällt, weiß er: „Des kann blöd ausgehen.“ Der Aufprall ist heftig, der Schmerz überwältigend. Die Diagnose: Hüfte gebrochen, OP, wochenlanger Ausfall, wahrscheinlich Reha. Für den Milchbauern eine Katastrophe. Heute übernimmt sein Nachbar das Melken, vielleicht auch morgen. Aber dann?
Die soziale Betriebshilfe ist von zentraler Bedeutung für den Maschinenring, doch sie steht vor neuen Herausforderungen in unserer Zeit. Die Anzahl der benötigten Einsätze bleibt hoch, zusätzlich verlängert sich die Einsatzdauer stetig.

“Uns ist ein Meilenstein in der Sicherstellung der Betriebshilfe gelungen!”

Gerhard Rieß, Obmann Maschninenring OÖ

Dazu steigen die Ansprüche an die Helfer im Bereich der Betriebshilfe, auch aufgrund der mittlerweile hoch technisierten Ställe. Zudem kann kein Betrieb die „realen“ Kosten der Betriebshilfe stemmen. Seit Jahren kämpft der Maschinenring um eine neue Vertretungsdienstrichtlinie mit verbundener Steuerbefreiung, um Betriebshilfe für die Landwirte leistbar zu halten (wir berichteten u. a. in Ausgabe 2 der „Maschinenring Zeitung“ im Juni 2022). Im Herbst 2023 erzielte der Maschinenring nun einen der bislang bedeutsamsten Fortschritte in der Sicherstellung der Betriebshilfe. Mit dem Land Oberösterreich und der SVS fand er starke Partner, die für Oberösterreichs Landwirtschaft gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzten.

Was du unbedingt wissen solltest

Im Betriebshilfe-Notfall wird die Agrar-Fachkraft vom Land Oberösterreich, SVS und dem Solidaritätsfonds Maschinenring finanziert. Der Selbstbehalt für den Landwirt bleibt bei 8 Euro netto pro Stunde gedeckelt (mehr dazu auf Seite 14).

Mit 1. 1. 2024 tritt ein Präventionsmodell in Kraft: Jeder Betrieb kann im Rahmen von „Tier und Hof in guten Händen“ die laufende Unterstützung einer Agrar-Fachkraft vom Maschinenring in Anspruch nehmen. Gefördert wird dies mit bis zu 1.200 Euro pro Jahr vom Land Oberösterreich (mehr dazu auf Seite 15).

Um den Bedarf zu decken, sucht der Maschinenring in Oberösterreich ab sofort 30 Agrar-Fachkräfte. Deren Aufgabengebiet umfasst ausschließlich Betriebshilfe, die Anstellung erfolgt in einem festen Dienstnehmerverhältnis.

“Mit finanzieller Unterstützung durch das Land OÖ und gemeinsam mit dem Maschinenring können mit der neuen Betriebshilfe die Bäuerinnen und Bauern noch besser unterstützt und abgesichert werden.”

HR Mag. Hubert Huber, Direktor Abteilung Land- und Forstwirtschaft, Amt der oberösterreichischen Landesregierung

Erfolg 1

Betriebshilfe leistbar halten

In der Vergangenheit basierte die Betriebshilfe vorwiegend auf Landwirten im Nebenerwerb. Wegen der allgemein steigenden Arbeitsbelastung wurde es zunehmend schwieriger, genügend Landwirte für längerfristige Einsätze zu finden. Alternativ griff man auf Dienstnehmer mit höheren Lohnnebenkosten zurück. Der Zuschuss von Land Oberösterreich und SVS blieb jedoch gleich, die Kosten belasteten den Betrieb. Seit 1. 1. 2024 ist die Kostenübernahme stark vereinfacht, somit sinkt der bürokratische Aufwand erheblich.
Das Land Oberösterreich trägt bei Einsatz der teureren Dienstnehmer während der ersten 90 Tage den Großteil der Kosten. Und: Egal, ob beim Betriebshilfe-Fall ein Dienstleister oder ein Dienstnehmer zum Einsatz kommt – der Selbstbehalt für den Landwirt ist mit 8 Euro netto gedeckelt. Diese Selbstbehaltshöhe ist bis 31. 12. 2028 vereinbart.

Wer profitiert?

Betriebsführer und Familienangehörige im selben Haushalt mit Arbeitskraftausfall bedingt durch Krankheit, Krankenhausaufenthalt, Kur oder Tod.

Wie nehme ich das Angebot in Anspruch?

Wichtig ist die sofortige Verständigung des Maschinenring-Büros (Ansprechpersonen Seite 8, 9), das den Betriebshilfeeinsatz organisiert. Auch die Antragsstellung an Land OÖ und SVS sowie die Abrechnung erfolgen über den Maschinenring.

Erfolg 2

Betriebshilfe erfolgreich einsetzen

Betriebshilfe ist erfolgreich, wenn die außerbetriebliche Arbeitskraft die betriebstypischen Arbeitsabläufe, den Tierbestand und die technologisierte Innenmechanisierung kennt. Damit eine reibungslose Übernahme – sowohl im Notfall, als auch bei urlaubsbedingter Abwesenheit – gewährleistet ist, wird das Maschinenring-Angebot „Tier und Hof in guten Händen“ auf neue Beine gestellt und vom Land Oberösterreich gefördert.

Betriebsführer, die das Angebot in Anspruch nehmen, profitieren

  • von einem persönlichen, vertrauens­würdigen Stellvertreter, der maximal auf zwei weiteren Betrieben im Einsatz ist,
  • von der laufenden Entlastung durch die zusätzliche Arbeitskraft
  • vom Erfahrungsaustausch für die eigene Betriebsführung,
  • vom Maschinenring als Vermittler (klare Abrechnung, Haftungsübernahme etc.).

Wer profitiert?

Tierhaltende Betriebe ab mindestens 2.000 Arbeitskraftstunden jährlich, die eine Durchführung einer sicherheitstechnischen Beratung durch die SVS nachweisen können und das Angebot mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen möchten.

Rechenbeispiel für 1 Jahr:

Begleitung durch die Agrar-Fachkraft im Ausmaß eines 8-h-Einsatzes pro Monat
Kosten 3.456 €
– Förderung 1.200 €*
= Selbstbehalt 2.256 €
* wird am Jahresende direkt vom Land Oberösterreich ausgezahlt.

Wie nehme ich das Angebot in Anspruch?

Melde dich bitte im Maschinenring-Büro.

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