Schritt aus der Komfortzone

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Vier Frauen in Führungspositionen diskutieren, wie sie Herausforderungen meistern, Selbstzweifel überwinden und welche Chancen der Maschinenring Frauen bietet.

Frauen in Führungspositionen bereichern Unternehmen auf vielfältige Weise. Studien zeigen, dass sie die Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen. Sie dienen als Vorbilder, motivieren andere Frauen zur beruflichen Weiterentwicklung und reduzieren die Fluktuation von Mitarbeiterinnen. Der Maschinenring erkennt dieses Potenzial und bemüht sich, mehr Frauen zu gewinnen. In der Maschinenring Zeitung teilen die Führungskräfte Gertraud Weigl, Franziska Fröschl, Rosa Wolfinger und Elisabeth Engleder ihre Gedanken dazu, wie dies erfolgreich und nachhaltig gelingen kann.

Franziska, du warst als junge Frau eine der wenigen Ring-Geschäftsführerinnen und machst dich im Bundesvorstand stark für andere Frauen. Was ist deine Motivation?

Franziska Fröschl: „Meine Vorstandskollegen haben mich ermutigt, mich um die Position der Bundesobmann-Stellvertretung zu bewerben. Sie betonten, dass ich, wenn ich mehr Frauen im Vorstand sehen möchte, dies auch selbst vorleben müsse. Deshalb habe ich zugesagt.“

Gertraud Weigl: „Es braucht Mut, den Schritt in die erste Reihe zu wagen.“

Elisabeth Engleder: „Als ich bei der Ring-Zusammenlegung gefragt wurde, ob ich Obfrau des Maschinenring Granitland werden will, reizte mich die Herausforderung. Aber ohne den Rückhalt meiner Familie hätte ich diese Funktion nie angenommen.“

“Es geht um viel mehr als die eigene Sache.”

Franziska Fröschl

Wie gelingt es, mit dem Partner Familie und Karriere auf gleichberechtigte Weise zu vereinbaren?

Elisabeth Engleder: „Mein Mann und ich sind beide berufstätig und führen einen landwirtschaftlichen Betrieb. Wir arbeiten auf Augenhöhe zusammen, deshalb funktioniert es. Doch meine Aufgaben beim Maschinenring beinhalten auch Veranstaltungsbesuche am Wochenende, die mir Freude bereiten. Wären unsere Kinder noch klein, wäre das schwierig gewesen.“

Gertraud Weigl: „Wenn es einer Frau wichtig ist, eine Funktion zu übernehmen, sollte es selbstverständlich sein, dass auch der Mann einmal auf die Kinder schaut. Solange das nicht der Fall ist, wird es schwierig. Zum Glück bringt der Generationenwechsel ein neues Rollenverständnis mit sich.“

Rosa Wolfinger: „Für viele Frauen sind Abend- oder Wochenendtermine bei der Funktionärsarbeit ein Hindernis, das weiß ich aus Gesprächen. Auch ich hatte anfangs Bedenken, ob ich alles unter einen Hut bekommen würde. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich mich getraut habe. Ich muss schmunzeln, wenn ich ein älteres Formular mit ‚für den Obmann‘ unterzeichne. Nach und nach setzt sich die ‚Obfrau‘ durch.“

Fühlt ihr euch ernstgenommen und akzeptiert?

Gertraud Weigl: (schmunzelt) „Einem Mann würde man diese Frage nicht stellen. Frauen neigen leider dazu, an sich selbst zu zweifeln. Als ich mich für die Bundesgeschäftsführung beworben habe, habe ich mein fehlendes landwirtschaftliches Fachwissen selbst thematisiert, aus Sorge um die Akzeptanz unter den Mitgliedern. Ein Mann in derselben Situation hätte vermutlich selbstsicher gesagt: ‚Da komm ich schon rein!‘“

Franziska Fröschl: „Ich bin immer meinen eigenen Weg gegangen und habe eine klare Meinung, die ich konsequent vertrete. Beim Maschinenring wird das respektiert, wir haben einen sehr wertschätzenden Umgang miteinander.“

Elisabeth Engleder: „Das kann ich absolut bestätigen. Es herrscht ein gutes Miteinander bei uns im Ring. Das positive Feedback von Mitgliedern, Mitarbeitern und Vorstand ist natürlich sehr motivierend.“

“Ob man mich als Obfrau oder als Obmann tituliert ist mir herzlich wurscht.”

Elisabeth Engleder

Von dem guten Miteinander abgesehen, was bietet der Maschinenring speziell für Frauen?

Gertraud Weigl: „Intern setzen wir uns bereits spürbar für die Stärkung von Frauen ein. Das zeigt sich zum Beispiel in fairer Bezahlung, flexiblen Arbeitszeiten nach der Karenz und guten Regelungen für das Arbeiten von zu Hause aus, auch im mittleren Management. Solche Maßnahmen lohnen sich definitiv – ich habe damit bisher nur positive Erfahrungen gemacht.“

Franziska Fröschl: „Bei uns haben Frauen jede Möglichkeit, als Mitglied, Dienstleisterin oder Mitarbeiterin aktiv zu sein. Wir haben sogar das Magazin ‚Frau.Land.Hof‘ entwickelt, das Frauen in der Landwirtschaft mit all ihren Stärken in den Mittelpunkt stellt.“

Wie können Frauen den Maschinenring mitgestalten?

Franziska Fröschl: „Ich appelliere an jede Landwirtin, als Funktionärin im Maschinenring tätig zu werden. So wird sie zum Sprachrohr ihrer Standeskolleginnen und kann die Gemeinschaft aktiv mitgestalten.“

“Traut euch, seid aktiv und mutig!”

Gertraud Weigl

Welche Eigenschaften sollten angehende Funktionärinnen mitbringen?

Rosa Wolfinger: „Am besten wendet man sich an die Spitzenfunktionäre oder Geschäftsführer im Ring und verschafft sich einen Überblick über Aufgaben und Sitzungen, um zu sehen, wie sich das zeitlich managen lässt. Man muss den Sprung wagen, es lohnt sich.“

Elisabeth Engleder: „Zum Job gehört es, bei Veranstaltungen präsent zu sein und mit den Leuten zu sprechen. Ein bisschen Überwindung ist anfangs sicher dabei, aber im Grunde sollte man Freude am Austausch mit Menschen haben.“

Gertraud Weigl: „Frauen fühlen sich oft unsicher, ob sie eine Position wirklich vollständig erfüllen können. Mein Rat: Traut euch, seid aktiv und mutig! Der Maschinenring bietet ein Ausbildungsprogramm für Funktionäre an, und durch die Kollegen vor Ort bekommt ihr Unterstützung. Niemand wird alleine gelassen. Ich ermutige jede Frau, Verantwortung zu übernehmen und aktiv mitzugestalten.“

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