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Gülleausbringung

Hohe Güllefrachten im Herbst hinterfragen 682 384 Maschinenring Blog Oberösterreich

Hohe Güllefrachten im Herbst hinterfragen

Zu den üblichen Arbeiten bei den viehhaltenden Betrieben gehört auch die Ausbringung von Gülle im Herbst. Ziel dabei ist meist, ausreichend Grubenraum für den Winter zu schaffen, weil dieser oft nicht ausreichend groß dimensioniert ist. Ein Nährstoffbedarf ist grundsätzlich nach dem letzten Schnitt nicht mehr gegeben.

Wie effizient der Einsatz von Gülle im Herbst ist, war und ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen zwischen Landwirten, Beratern und Wissenschaftlern. Es gab einige Versuche zur Thematik, die je nach Standort unterschiedlich ausfielen: Zum Teil gab es keine signifikanten Ertragsunterschiede zwischen Herbstdüngung und Frühjahrsdüngung beim 1. Folgeaufwuchs. Eine Untersuchung des LfL Bayern kam aber zu dem Ergebnis, dass im Frühling gedüngter Stickstoff effizienter von den Pflanzen aufgenommen und in Ertrag umgesetzt werden kann. Ein rascheres Ergrünen von Grünland im Frühjahr nach erfolgter Herbstdüngung kann regelmäßig beobachtet werden, ein signifikanter Ertragsvorteil konnte aber nicht nachgewiesen werden.

Neben der Stickstoff-Effizienz sollte aber auch der Phosphor-Verfügbarkeit Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im Zuge des ÖPUL Programmes „Vorbeugender Grundwasserschutz Grünland“ wurden in der noch aktuellen ÖPUL-Periode in OÖ in Summe über 25.000 Bodenproben auf Grünlandflächen ausgewertet: Was die Phosphor-Versorgung anbelangt, waren ca. 75 % der untersuchten Flächen mit Phosphor unterversorgt (sie lagen unter dem Richtwert von 34 mg P/1000g Boden am Grünland). Bei der Phosphor-Versorgung muss beachtet werden, dass dieser Nährstoff zwar nicht der Auswaschung unterliegt, aber im Boden grundsätzlich in drei Fraktionen vorliegen kann: wasserlösliches Phosphat (pflanzenverfügbar), labiles Phosphat (leicht pflanzenverfügbar) und stabiles Phosphat (nicht pflanzenverfügbar). Je länger der Phosphor „ungenutzt“ im Boden vorliegt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er in labiles und letztlich in stabiles Phosphat umgewandelt wird und in dieser Form nicht mehr zur Pflanzenernährung zur Verfügung steht. Auch aus diesem Aspekt sollte der Phosphor (in der Gülle) zum Entzug – sprich erst wieder im Frühjahr – gedüngt werden.

Fazit: Geringe Güllegaben nach dem letzten Schnitt in der Höhe von bis zu 10 m3/ha scheinen vertretbar zu sein. Überhöhte Güllegaben vor der vegetationslosen und niederschlagsreichen Zeit sind fachlich nicht gerechtfertigt und sollten der Vergangenheit angehören. Abstandsauflagen zu Gewässern und die Sperrfristen (siehe auch hier: Cross Compliance | bwsb – Gesetze und Förderprogramme) müssen jedenfalls eingehalten werden!

Praxisbericht: Wozu Mitglied bei Gülleverschlauchung UND Fassgemeinschaft? 800 534 Maschinenring Blog Oberösterreich

Praxisbericht: Wozu Mitglied bei Gülleverschlauchung UND Fassgemeinschaft?

21 Mitglieder von unseren bodennahen Fassgemeinschaften sind zusätzlich auch bei einer Gülleverschlauchungs-Gemeinschaft Mitglied. Helmut Silber ist einer davon und verrät uns warum.

„Vor sieben Jahren haben wir uns entschlossen, uns bei der Gülleverschlauchungs-Gemeinschaft des Maschinenrings zu beteiligen, da bei unserem schweinehaltenden Betrieb ein Großteil der Fläche rund um unseren Hof ist.

Unser Hauptbeweggrund war damals die Schlagkraft mit ca. 100 m³ Gülleausbringung pro Stunde und der geringere Bodendruck. Und das alles mit super Technik zu geringen Kosten. Positiv überrascht hat uns die Wirkung der bodennahen Gülleausbringung. Es sind durch weniger Emissionsverluste viel mehr Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar. Das ist auch den angrenzenden Nachbarn durch geringere Geruchsbelästigung positiv aufgefallen.

Für unsere nicht hofnahen Restflächen haben wir uns aus Überzeugung der bodennahen Gülleausbringung voriges Jahr bei einer Fassgemeinschaft beteiligt. Auch hier wurden bei der Anschaffung keine Abstriche gemacht, wie zB. optimale Bereifung, Zwangslenkung, Reifendruckregelung, Schleppschuhverteiler uvm. Bei unseren Betriebsgrößen ist das nur in einer Gemeinschaft leistbar!“

Schleppschuhfässer statt Schleppschlauchfässer

Die 13 Mitglieder der Güllefassgemeinschaft Parz,Schlüßlberg haben dieses Jahr ihre beiden Fässer getauscht und bringen Gülle nun mittels Schleppschuh noch näher am Boden aus.

Die Anrainer danken es den Landwirten, wenn Gülle bodennah ausgebracht wird.
Gülleausbringung im Umbruch – Gülletag St. Georgen 940 788 Maschinenring Blog Oberösterreich

Gülleausbringung im Umbruch – Gülletag St. Georgen

„Die Verschärfung der Düngeverordnung bringt Herausforderungen mit sich“, so Ing. Robert Mitterlehner, Geschäftsführer vom Maschinenring Perg. „Es ist für jeden Landwirt wichtig, sich jetzt genau zu informieren.“

Gut 200 Landwirte nutzten den Gülletag in St. Georgen, um sich über Ausbringungsarten und Separationstechnik ein Bild zu machen.

Um der NEC-Richtlinie zu entsprechen, müssen wir bei der Gülleausbringung umdenken. Aufbereitung und Ausbringungstechnik der Gülle reduziert Ammoniak-Emissionen. Wie dies konkret in der Praxis umsetzbar ist, wurde am 27.10.2021 am Betrieb Gruber Vulgo Lehmböck in St. Georgen gezeigt: Gemeinsam mit Landwirtschaftskammer und Almbauern organisierte der Maschinenring Perg einen Fachtag zum Thema Gülle. Die hohen Teilnahmezahlen und das große Interesse zeigen, wie wichtig es unseren Landwirten zeigt, jetzt am neuesten Stand zu bleiben.

Um die neuen Techniken richtig anzuwenden, ist es wichtig, auch die theoretischen Grundlagen zu verstehen. Franz Xaver Hölzl vom Referat Boden.Wasser.Schutz Beratung zeigte in seinem Referat die Handlungsmöglichkeiten, die Landwirte haben. Danach ging es, moderiert von Johannes Hintringer, Experte vom Maschinenring Oberösterreich, direkt in die Praxis.

„Großes“ Technikangebot – im wahrsten Sinn des Wortes

Die Aufbereitung der Gülle bringt Vorteile mit sich, die nicht von der Hand zu weisen sind. Die Ausbringung dünnflüssiger Gülle ist leichter, der Landwirt profitiert von Nährstoffeffizienz und höherer Futterqualität. Darüber hinaus ist das „Nebenprodukt“, das Feststoffseparat, ein wertvoller Dünger. Dank Maschinenring-Gemeinschaften ist das innovative Verfahren für jeden Landwirt nutzbar: Beim Gülletag präsentierte der Maschinenring sein Technikangebot – von kleineren Geräten bis zur Großtechnik – vor Ort. Besonderes Highlight: Die mobile, leistungsfähige LKW-Gülleseparation mit elf Meter langem Förderband (Durchsatz: 150-220 m³ Gülle/Stunde).

Gülleausbringungsarten im Praxisvergleich

Nach der Aufbereitung der Gülle ging es für alle Teilnehmer auf die Wiese zur Vorführung der einzelnen Ausbringungstechniken. Insgesamt wurden sechs Fässer mit Schleppschuhtechnik, zwei Fässer mit Breitverteilung sowie vier Verschlauchungssysteme vorgeführt und erklärt. Alle Techniken stammten von Landwirten beziehungsweise Lohnunternehmern aus den Bezirken Freistadt und Perg. Die Eigentümer präsentierten ihre Technik und erklärten die Beweggründe der Investition. Besonders war zudem, dass es sich bei den vorgeführten Güllefässern hauptsächlich um Aufbaulösungen auf bereits vorhandenen Güllefässern handelte und somit die Investitionskosten im Vergleich zur Neuanschaffung von Fass und Verteiler deutlich geringer ausfielen.

Bei der Beurteilung der Arbeitsweise und Wirksamkeit stand ein Ammoniakmessgerät zur Verfügung, das die Abgasung und somit den Stickstoffverlust unmittelbar nach der Ausbringung darstellte. Hier konnte eine deutlich bessere Wirksamkeit der bodennahen Techniken im Vergleich zu den Breitverteilern festgestellt werden.

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Für Maschinenring-Mitglieder: Agrar-Treff am 18.1.2022

Wer beim Gülletag in St. Georgen nicht dabei sein konnte oder sein Wissen vertiefen möchte, kann bei einem „Agrar-Treff“ des Maschinenring teilnehmen: Gemeinsam mit Maschinenring-Experten Johannes Hintringer werden wir uns die Techniken vergleichen, über Aktuelles zur NEC-Richtlinie informieren, das Angebot der Gülle-Separierung präsentieren und über wertvolle Erfahrungen von den Güllefachtagen 2020 und 2021 sprechen. Aus Gründen findet der Stammtisch am 18.1.2022 von 20 bis 21 Uhr online statt. Die Teilnahme erfolgt im Internet (egal, ob über einem Computer, ein Tablet oder Handy). >>> Zum Zugangslink

Videotipp: Güllefachtag 2021 in Braunau

Beim Güllefachtag 2021 im Bezirk Braunau erlebten die Teilnehmer separierte vs. unseparierte Gülle (Mobiler Gülleseparator), verschiedene Ausbringungstechniken wie Schleppschuh und Vorträge zur NEC-Richtlinie und zum optimalen Zustand des Grünlands. Im Video findest du eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte.

Das war der Maschinenring-Güllefachtag 2021. 940 788 Maschinenring Blog Oberösterreich

Das war der Maschinenring-Güllefachtag 2021.

Die Gülleausbringung ist im Umbruch: Unsere Landwirtschaft ist durch die EU NEC-Richtlinie gefordert. Daher werden neue Techniken zur Gülleausbringung und Gülleseparierung erforderlich und teilweise bereits sehr erfolgreich in der Praxis angewandt. Dem entsprechend hoch war das Interesse am Güllefachtag Grünland, den der Maschinenring am 26.8.2021 gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und der Boden Wasser Schutz Beratung in Handenberg organisierte. Die rund 200 Teilnehmer waren vom Fachtag begeistert.

Das regnerische Wetter machte es den Organisatoren nicht einfach. Doch es wären nicht die Profis vom Land, könnten sie mit wechselnden Rahmenbedingungen nicht umgehen. Die Praxisvorführungen wurden kurzerhand vorverlegt die Erklärung der Technik wurde live in den Saal übertragen und auch die Abschlussbegehung verfolgten die interessierten Besucher bequem im Saal via Streaming. „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung“, freute sich Roman Braun vom Maschinenring Oberösterreich. „Die hohe Anzahl der Teilnehmer zeigte auch, wie wichtig das Thema der Gülleausbringung für unsere Landwirte ist. Es tut sich gerade technisch unheimlich viel, es ist entscheidend, jetzt am Ball zu bleiben.“

Gülleausbringungsarten im Praxisvergleich – Bodennahe Gülleausbringung ist die Zukunft!

Neben dem Fachvortrag von Michael Fritscher vom Grünlandreferat der Landwirtschaftskammer Oberösterreich standen die Praxisvorführungen am Vormittag im Mittelpunkt. Im praktischen Einsatz wurden fünf Gülleverteiler getestet, doch welche Technik hat die geringsten Stickstoffverluste und die beste Performance? Beim Güllefachtag wurden live alle Verteiler vorgeführt und Vor- und Nachteile besprochen.

Gezeigt wurden Prallteller, Schwanenhals, Möscha-Verteiler und vor allem die neueren Techniken zur Gülleausbringung – Schleppschlauch und Schleppschuh. Die Verteilung mit Schleppschuh, bei der die Gülle direkt am Boden abgelegt und teilweise injiziert wird, erwies sich als beste Methode mit geringsten Stickstoffverlusten. „Bodennahe Gülleausbringung mit Schleppschlauch oder Schleppschuh ist definitiv die Technik der Zukunft“, ist auch Roman Braun vom Maschinenring Oberösterreich überzeugt. Positiver Nebeneffekt für Landwirt und Nachbarn: Die Geruchsbelastung bei dieser Art der Gülleausbringung ist deutlich geringer.

Bessere Erträge dank Gülleseparierung

Dickflüssige Gülle führt zu Futterverschmutzung. Deshalb birgt die Aufbereitung der Gülle in flüssige Gülle und Feststoffseparat großes Potenzial. Die Ausbringung von dünnflüssiger Gülle ist wesentlich leichter, wir erzielen so bessere Nährstoffeffizienz und höhere Futterqualität. Das „Nebenprodukt“, das gewonnene Feststoffseparat, ist ein wertvoller Dünger und wird – meist mit Kalk abgemischt – als Einstreu verwendet. Um die Eigenschaften von dünnflüssiger Gülle besser zu veranschaulichen, haben sich die Güllefachtag-Organisatoren einen besonderen Versuch einfallen lassen: Beim „Fließfähigkeitsversuch“, wurden nicht-aufbereitete Gülle, verdünnte Gülle und separierte Gülle plakativ nebeneinander platziert und konnten so klar verglichen werden.

Am 26.8. konnten sich die Landwirte vom innovativen Verfahren der Gülleseparation überzeugen. In Kooperation mit Agratool bietet der Maschinenring Perg eine mobile, leistungsfähige Gülleseparation mit LKW an und präsentierte diese vor Ort am Güllefachtag in Handenberg.

Am Nachmittag ging Franz Hölzl von der Boden Wasser Schutz-Beratung nochmals genauer auf die NEC-Richtlinie ein. Den Abschluss bildete die mittags bereits aufgezeichnete 25minütige Abschlussbegehung, die die Wirkungsweise der verschiedenen Gülleausbringungstechniken noch einmal gut veranschaulichte.

Wer sich direkt vor Ort überzeugen möchte – die Beschilderungen bleiben am Testgelände in Handenberg (Großschieder 6, beim Gasthaus Schmerold) in den nächsten 14 Tage noch bestehen. Oder man wartet auf die Nachberichterstattung hier auf maschinenring.at. 😊

Die Veranstaltung ist Teil des Projekts Mehrmähdiges Grünland zeitgemäß bewirtschaften im Maschinenring Cluster zur Förderung der agrarischen Kooperation. Er wird unterstützt von Bund, Ländern und Europäischer Union.

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