Drohnen in der Landwirtschaft
Teilflächenspezifisch bewirtschaften – Betriebsmittel gezielter einsetzen
Wer kennt es nicht? Die unterschiedlichen Ertragspotentiale innerhalb eines Feldes. Oft sind Extremwetterphasen (längere Trockenperioden, Staunässe,…) verantwortlich, dass Felder z.T. inhomogen sind und je nach Umwelteinfluss ein unterschiedliches Ertragspotential aufzeigen. In der Bewirtschaftung machen wir oft keine Unterschiede. Alle Teilflächen erhalten in der Regel die gleiche Menge an Düngemitteln und erfahren die gleichen Pflanzenschutzmaßnahmen.
Durch neue Technologien, Techniken und die gestiegenen Betriebsmittelpreise, wird es immer interessanter, auch innerhalb der Flächen Unterschiede in der Bewirtschaftung zu machen. Doch zunächst muss man seine Flächen gut kennen. Dies kann einerseits auf eigenen Erfahrungswerten beruhen, andererseits können Satelliten- bzw. Drohnenkarten als Unterstützung dienen.
Michael Treiblmeier (Firma Blickwinkel) beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema Drohnen und deren Einsatzmöglichkeiten in der Landwirtschaft. Treiblmeier bestückte seine Drohne mit modernster Kameratechnik und Sensoren. Damit bekommt er Informationen von Feldstücken, die mit freiem Auge unmöglich sichtbar werden. Die Bilder können z.B. während der Vegetationszeit für Echtzeitschätzungen herangezogen werden. Dadurch kann man in Folge gezielt Dünger und Pflanzenschutzmittel einsetzten.
Außerdem kann man Problemunkräuter zentimetergenau erfassen und anschließend punktuell bekämpfen (Spotspraying).
Vorteile einer Drohne gegenüber Satelliten
„Der Vorteil einer Drohne ist, dass man bei einer niedrigeren Flughöhe um ein Vielfaches genauer messen kann. Satelliten haben eine Auflösung von ca. 10 m x 10 m. Mit einer Drohne könnte man auf unter 1 cm x 1 cm kommen, wenn man das System voll ausreizt.“
Michael Treiblmeier
aus Kirchdorf am Inn (OÖ
Ein weiterer großer Vorteil von Drohnen ist, dass es keine fixen Zeitintervalle von Überflügen wie bei Satelliten gibt. Man ist also wesentlich flexibler und kann auch bei Schlechtwetter gute Ergebnisse erzielen.
Zum Thema Spotspraying Pflanzenschutz gibt es auch schon Erfahrungen: Am Versuchsbetrieb Hauer konnte durch teilflächenspezifische Bekämpfung von Distelvorkommen nicht nur Pflanzenschutzmittel eingespart werden, insgesamt konnten die Kosten für den Drohnenflug durch die Kosteneinsparung an nicht ausgebrachten Pflanzenschutzmitteln gedeckt werden – eine Win-Win-Situation für Umwelt und Geldbörsl…
Andreas Heinzl
Projektleiter Ackerbau // MR Oberösterreich
4021 Linz, Auf der Gugl 3
Tel. +43 676 8212 499 63
andreas.heinzl@maschinenring.at