Die Maschinenring-Ackerbaufeldtage haben sich als wesentliche Plattform für unsere Landwirtinnen und Landwirte etabliert. Sie informieren über aktuelle Entwicklungen in der Landtechnik, bieten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Dialog mit Fachexperten. Am Samstag, den 14. August 2021, veranstaltete der Maschinenring Wels gemeinsam mit dem Maschinenring Oberösterreich einen Ackerbaufeldtag. Im Rahmen der halbtägigen Veranstaltung drehte sich alles rund um zeitgemäßen Ackerbau. So manche Demonstration sorgte für einen AHA-Effekt bei den Teilnehmern.
„Eine fachlich so gute Veranstaltung mit diesem hohen Informationsgehalt haben wir schon lange nicht mehr gehabt“, freute sich ein Teilnehmer. Auf dem zwölf Hektar großen Areal präsentierten die Agrar-Experten des Maschinenring sowie externe Spezialisten wie Norbert Ecker von Agrar-EN aktuelle Entwicklungen der Landtechnik. Dabei stand neben wechselseitigem Austausch und Wissensvermittlung auch die aktuelle Wettersituation im Vordergrund: Die teils extrem hohen Niederschlagsmengen beeinflussen die Bodenbedingungen und stellen die Landwirtschaft vor Schwierigkeiten in der Erntephase und in der Folge vor neue Herausforderungen in der Bodenbearbeitung.
Bodenbearbeitung mit Grubber
Den Praxisbezug eines Ackerbaufeldtages stellte der Maschinenring gleich zu Beginn unter Beweis: Wie so oft im Sommer 2021 machten die vielen Niederschläge ein Befahren der Äcker mit Grubbern unmöglich. Um den Besuchern die Maschinenvorführung dennoch nicht vorzuenthalten, wurden die Grubber – Scheibengrubber, Flachgrubber und Flügelschargrubber – einzeln vorgefahren, deren Einsatzgebiete und Stärken beschrieben.
CULTAN-Düngung
Das CULTAN-Verfahren, die Stickstoffdüngung durch Injektion direkt an der Wurzel, ist momentan in aller Munde. Dem entsprechend hoch war das Interesse an der Düngemethode, die intensivere Feinwurzelausbildung, höhere Widerstandsfähigkeit und erhebliche Düngeeinsparung mit sich bringt. Grund genug für den Maschinenring, um eines der vier CULTAN-Geräte, die als Gemeinschaftsmaschinen für jeden Landwirt in Oberösterreich verfügbar sind, von Rohrbach nach Gunskirchen zu fahren und dem interessierten Publikum zu präsentieren. Roman Braun vom Maschinenring Oberösterreich ging in einem spannenden Vortrag auf Hintergründe und Vorteile des modernen Düngeverfahrens ein und verwies auf die erfolgreichen Feldversuche. Alle Besucher waren sich einig: CULTAN-Düngung ist die Zukunft.
Spezialsägeräte
Neben verschiedenen Grubbern und dem CULTAN-Gerät sorgte beim Ackerfeldbau die Sätechnik mit Technikvorführung von Zinkensämaschine und Direktsägerät der neuesten Generation für Aufsehen.
Landwirtschaft 4.0 – Digitalisierung ist am Vormarsch
Doch nicht nur große Maschinen standen im Fokus: Im Stationenbetrieb präsentierten die Agrarexperten digitale Entwicklungen, die für die Landwirtschaft großen Nutzen haben. „Der Maschinenring Wels trat schon immer dafür ein, die Digitalisierung weiter voran zu treiben und für alle nutzbar zu machen“, betonte Heinz Grabner, Obmann vom Maschinenring Wels. Mehr Informationen über die Digitalisierungsprojekte des Maschinenring wie RTK-Signal, Stenon Bodensensor, Nährstoffmanagement und Smart Antenne kannst du online nachlesen.
Auswirkung Reifendruck auf den Boden – Live-Praxistest
Ein Highlight des Ackerfeldtags war definitiv ein Versuch, der den Zusammenhang zwischen Reifendruck und Bodenverdichtung anschaulich unter Beweis stellte. Denn: Sobald ein Fahrzeug über den Boden rollt, bilden sich aufgrund der Drucklast Setzungen, so genannte „Druckzwiebeln“, die der Boden nicht vergisst. Mit jeder Fahrt bildet sich eine neue Druckzwiebeln und lagern sich untereinander. Die Folgen sind massive Bodenverdichtungen, der Boden kann Wasser und Luft nur noch schlecht aufnehmen, Mikroorganismen sterben, die Wertigkeit und biologische Qualität nimmt ab, es drohen Erosionen. Bei an die Arbeit am Feld angepasstem Luftdruck der Reifen (Ackerdruck) und der somit besser verteilten Drucklast bilden sich flachere Druckzwiebeln – der Boden wird geschont.
Der Ackerbaufeldtag verdankt seinen Erfolg dem Schulterschluss zwischen Erfahrung, Praxis und Forschung. Wir freuen uns gemeinsam mit dem Maschinenring Wels über die gelungene Veranstaltung.
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