Auf Dominik kann man sich verlassen
Dominik Trenda war 21 Jahre jung, als er den elterlichen Hof übernahm. Inzwischen zeigt der Freistädter, wie vielfältig man einen Hof bewirtschaften kann und wie wichtig die richtige Bodenhaftung ist – in der Betriebsführung und im Zuverdienst.
Dominik Trenda wählt seine Worte mit Bedacht. Der 28-jährige Freistädter denkt Schritt für Schritt und hat das Ziel stets vor Augen. Dabei war das nicht immer so. Den jungen Dominik freute das Lernen nicht. Auch wenn sein Vater am abz Hagenberg unterrichtet. Dominik entscheidet sich um und macht eine Lehre als Installateur. Sein Traum ist aber, den elterlichen Hof zu übernehmen. Deswegen heuert er beim örtlichen Maschinenring im Winterdienst an, besucht die Abendschule der Landwirtschaftsschule Freistadt und sammelt Erfahrungen als Betriebshelfer. Mit Können, Engagement und Pflichtbewusstsein entwickelt er sich zu einer höchst willkommenen Fachkraft. Dominik Trenda ist 21 Jahre, als ihm sein Vater den Betrieb übergibt. „Seitdem haben wir eine Baustelle“, lacht er. Man hört Stolz aus seinen Worten. Der junge Bauer hat auf Mastkälber und Mastochsen umgestellt, hält Puten für Direktvermarktung und Kamerun-Schafe. Das Tierwohl ist ihm wichtig, artgerechte Strohhaltung selbst-verständlich. Insgesamt bewirtschaftet er 60 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 23 Hektar Ackerfeldbau und 37 Hektar Grünland.
Hirngespinste oder erreichbare Ziele?
Bei einem Rundgang am Betriebsgelände erzählt Dominik von seinen Plänen. Er möchte den Betrieb weiter ausbauen, noch mehr Tiere halten, vielleicht seinen Bruder, der hauptberuflich beim Maschinenring in der Gartengestaltung, Grünraum- und Baumpflege tätig ist, in den Betrieb holen. Aber Schritt für Schritt, das Risiko müsse abschätzbar sein. Ein Problem in der Landwirtschaft sei die Kluft zwischen Anforderungen und Einnahmen: „Was die Maschinen kosten und was ein Produkt erlöst, passt in der Landwirtschaft nicht zusammen. Alles wird teurer, nur unsere Produkte bringen seit Jahrzehnten das Gleiche.“ Vor einigen Jahren überlegte Dominik einen Truthahnstall für zweimal 3.000 Tiere zu bauen. Das hätte eine Investition von 1,5 Millionen Euro gebraucht. „Geil wär’s schon gewesen. Aber das muss man dann lassen. Die Verträge bekommt man nur für zehn Jahre. In zehn Jahren ist der Stall nicht bezahlt.“
Zuverdienst durch Maschinenring
Seine Arbeit beim Maschinenring-Winterdienst setzt Dominik auch als Betriebsführer fort. Ginge es ohne Nebenerwerb? „Wenn du nichts investieren willst, viel-leicht“, überlegt er. „Aber wenn du wachsen willst, musst du Geld herbeischaffen.“ Die ersten drei Jahre im Winterdienst war Dominik mit dem Gehsteigtraktor unterwegs, dann mit einem gemieteten Großtraktor, seit der vergangenen Saison verstärkt sein Bruder mit Dominiks eigenem Traktor das Team. Es gibt in Freistadt kaum Parkflächen oder Güterwege, die nicht vom Brüderpaar betreut werden. „Dominik und sein Bruder haben eine angeborene Ruhe. Sie machen wenig Aufhebens und bringen wahnsinnig viel weiter“, lobt sie Sieglinde Weingartner vom Maschinenring Freistadt. „Wenn Dominik sagt, er macht das, dann kann man sich hundertprozentig darauf verlassen. Das pfeift.“ Kein Wunder, dass Dominiks Telefon auch läutet, wenn irgendwo dringend ein Betriebshelfer gesucht wird. Bleibt da noch Zeit für ein Privatleben? Eine Freundin habe er jede-falls, schmunzelt Dominik, und Zeit für Urlaub könne er sich – dank Bruder und Eltern, die wenige Gehminuten entfernt wohnen – auch nehmen. Nur ein Skiurlaub sei für einen „Winterdienstler“ halt nicht so einfach.
Der Betrieb
Betriebsführer: Dominik Trenda, Mitterbach 18, 4264 Grünbach bei Freistadt
Betriebsfläche: 60 ha gesamt (23 ha Ackerbau/37 ha Grünland) Tiere: 130 Rinder (Mastkälber und -ochsen), 200 Puten, 50 Schafe
Bestellungen für die nach biologischen Kriterien gehaltenen Puten nimmt Dominik gerne unter 0664/2522191 entgegen.