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Agrar

Wie ertragreich ist das österreichische Grünland? 1024 768 Maschinenring Blog Oberösterreich

Wie ertragreich ist das österreichische Grünland?

Diese Frage stellten wir uns im Zuge des Projektes „Ertragsschätzung im Grünland“. In den Vegetationsperioden 2021 und 2022 wurden auf mehr als 90 Maschinenring-Mitgliedsbetrieben laufend im Abstand von rund 14 Tagen Aufwuchsproben von jeweils drei Parzellen innerhalb einer ausgewählten Grünlandfläche genommen. Jedenfalls aber wurde unmittelbar vor der Ernte eine solche Erhebung durchgeführt. Es wurden für die Grünlandfläche repräsentative Flächen gesucht und für jede Erhebung innerhalb eines Aufwuchses eine neue Versuchsparzelle ausgewählt.


Die 1 Quadratmeter großen Parzellen wurden standardisiert möglichst exakt auf 5 cm Schnitthöhe beerntet, die Frischmasseerträge gewogen, getrocknet und anschließend im Labor der HBLFA Raumberg-Gumpenstein auf Trockenmassegehalt und Rohproteingehalt analysiert. Gemeinsam mit den Frischmasseerträgen kann dann auf die Trockmasse- und Rohproteinerträge je ha hochgerechnet werden. Für 2022 liegt nun der Großteil der Ergebnisse vor und es lassen sich Tendenzen der Ertragssituation über Österreich für die Grünlandsaison 2022 ableiten (Es ist dabei zu beachten, dass es sich um Mittelwerte der teilnehmenden Betriebe handelt. Eine Aussage über das gesamte Grünland einer Region ist damit aber noch nicht möglich, weil es starke Unterschiede, z. B. aufgrund unterschiedlicher Düngungsniveaus, Nutzungsintensitäten, Standorteigenschaften wie Gründigkeit, Bodenart, etc. geben kann). Nichtsdestotrotz wollen wir den vorliegenden Teil der Ergebnisse dieses Projektes hier vorstellen.

In der folgenden Grafik werden die teilnehmenden Maschinenringbetriebe dargestellt (gelbe Punkte). Außerdem sind in der Karte die Hauptproduktionsgebiete (HPG) farblich gekennzeichnet. Die Einteilung in und Auswertung für landwirtschaftliche Hauptproduktionsgebiete macht Sinn, weil innerhalb eines Produktionsgebietes ähnlich(er)e Produktionsbedingungen herrschen, als wenn beispielsweise eine Auswertung auf Bundesländerebene erfolgen würde (innerhalb von Verwaltungsgrenzen gibt es oft sehr unterschiedliche Produktionsbedingungen).

Neben den gut 90 MR-Mitgliedsbetrieben nahmen auch landwirtschaftliche Fachschulen und freiwillige Versuchslandwirte, die durch die HBLFA Raumberg-Gumpenstein beprobt wurden, an den Untersuchungen teil (im Zuge des SatGrass-Projektes, siehe unten). Die folgenden Grafiken beziehen sich auf die Ergebnisse von den insgesamt 142 am SatGrass-Projekt teilnehmenden Betrieben.

Der Großteil der teilnehmenden Betriebe hat ihr Grünland viermal genutzt (54 Betriebe). Es waren zwei 6-schnittige und eine 1-schnittige Dauergrünlandfläche im Versuch dabei:

Unterschiedliche Nutzungsintensitäten und Erträge in den Produktionsgebieten

In der folgenden Grafik werden die durchschnittlichen Schnittzahlen je Hauptproduktionsgebiet (HPG) für das Jahr 2022 dargestellt.

Am öftesten wurde von den Versuchsbetrieben im südöstlichen Flach- und Hügelland mit durchschnittlich rund 4,5 Schnitten je Betrieb gemäht. Die geringste Nutzung fand auf den Versuchsbetrieben im nordöstlichen Flach- und Hügelland mit durchschnittlich 3 Nutzungen statt. Oder, wenn man die Grafik anders betrachtet: Im Alpenostrand, in den Hochalpen und im Nö. Flach- und Hügelland wurde von den Versuchsbetrieben das Grünland durchschnittlich weniger als viermal genutzt. In allen anderen Hauptproduktionsgebieten lag die Nutzung überdurchschnittlich 4 Schnitten.


In den folgenden beiden Grafiken sieht man den Trockenmasse-Jahresertrag und den Rohprotein-Jahresertrag je ha im Durchschnitt der Betriebe des jeweiligen Hauptproduktionsgebietes.

Im Kärntner Becken, Nö. Flach- und Hügelland und Sö. Flach- und Hügelland wurden die geringsten Erträge geerntet – betrifft sowohl Trockenmasse als auch Rohprotein-Ertrag. Eine mögliche Ursache ist auf die Niederschlagsmenge und -verteilung zurückzuführen. Während es im Süden und Osten vergleichsweise sehr trocken war – zum Teil fielen die Sommeraufwüchse komplett aus – hat es nördlich der Alpen in weiten Teilen doch regelmäßig geregnet und es konnten somit großteils gute Grünlanderträge eingefahren werden. Der Ertragsunterschied zwischen ertragsstärkstem und ertragsschwächstem Produktionsgebiet betrug 2022 im Durchschnitt der Betriebe bei der Trockenmasse immerhin rund 65 % (ca. 5.600 kg im Sö. Flach- und Hügelland und ca. 9.300 kg im Wald- und Mühlviertel). Bei Rohprotein (XP) betrug der Ertragsunterschied zwischen den Gebieten sogar rund 100 % (knapp 800 kg im Nö. Flach- und Hügelland, und mehr als 1.600 kg XP im Wald- und Mühlviertel)


Unterschiedliche Erträge je nach Schnitthäufigkeit

Die folgenden Grafiken zeigen noch den Jahres-Trockenmasseertrag und Rohproteinertrag je ha, geclustert nach Nutzungshäufigkeiten.

Wie aus der Praxis und Forschung bekannt, sollten die Nutzungsintensitäten jeweils dem Standort angepasst gewählt werden. Geben es die Standortbedingungen (Niederschlagssumme und -verteilung, Wärmesummen bzw. Vegetationsdauer, etc) und eine angepasste Bewirtschaftungsweise (entzugsorientierte Düngung, periodische Nachsaat, etc.) her, sind sehr hohe Trockenmasseerträge und Rohprotein-Erträge vom Grünland möglich.

Je nach Nutzungsintensität und Trockenmasseertrag ergibt sich die Einstufung in die Ertragslage niedrig, mittel und hoch. Die möglichst genaue Einschätzung der Ertragslage ist die Basis für eine entzugsorientierte Düngeplanung. Für die Ertragslage „hoch“ gibt es Zuschläge, in der Ertragslage „niedrig“ gibt es Abschläge in der Düngeempfehlung. Die empfohlenen Düngegaben und die Zu- und Abschläge sind der Richtlinie für die sachgerechte Düngung, 8. Auflage zu entnehmen. Die folgende Tabelle zur Einstufung der Ertragslage ist ebenfalls aus dieser Richtlinie.

Die Einstufung der Ertragslage sollte allerdings nicht auf Basis von einzelnen Jahren erfolgen, sondern ein Mittelwert der Erträge über zumindest 5 Jahre sein.
Geht man davon aus, dass die oben dargestellten Erträge Durchschnittserträge über mehrere Jahre wären, ergäben sich folgende Einstufungen:

Mit rund 7.000 kg Jahresertrag lagen die Dreischnitt-Versuchsbetriebe in der Ertragslage mittel.

Mit knapp 9.000 kg Jahresertrag lagen die Vierschnitt-Versuchsbetriebe auch in der Ertragslage mittel.

Mit knapp 11.000 kg Jahresertrag lagen die Fünfschnitt-Betriebe an der Grenze zwischen Ertragslage, mittel und Ertragslage hoch.

Das Projekt lieferte für die teilnehmenden Betriebe sicherlich wertvolle Informationen über die Bestandesentwicklung, Erträge und Ertragsentwicklungen ihres Grünlandes.

Die Daten werden noch weiter ausgewertet und für wissenschaftliche Zwecke weiterverwendet. So werden Sie auch zum Trainieren eines Algorithmus zur Schätzung des Ertrages und der Qualität (Rohprotein) von Grünland auf Basis von Fernerkundungs- und Wetterdaten im Zuge des sogenannten SatGrass-Projektes verwendet. Mehr zu diesem Projekt findet man hier: www.satgrass.at.

Ziel von dem Projekt ist, dass die Ertragsmengen und die Qualitätsentwicklung auch von Grünlandflächen für die Landwirte besser schätzbar werden, um wertvolle Infos für die Bestandsführung wie die Düngung, aber auch eine solidere Prognose des Schnittzeitpunktes hinsichtlich optimaler Futterqualität erstellen zu können.

Mehr Infos zu den Daten:

DI Johannes Hintringer
Agrar-/Mitgliederbetreuung
johannes.hintringer@maschinenring.at
Tel: +43 676 821249959

Bienenweide als Brachflächen und Diversitätsflächen anbauen 1024 842 Maschinenring Blog Oberösterreich

Bienenweide als Brachflächen und Diversitätsflächen anbauen

Bunte Blumenpracht für die neuen Auflagen im ÖPUL 2023 nutzen und gleichzeitig Insekten und Anrainer erfreuen – das schaffen wir mit Blühstreifen und Bienenweiden vorzüglich.

Bienenweiden können zur Erfüllung verschiedener Anforderungen, die mit dem neuen ÖPUL 2023 einhergehen, verwendet werden.

Folgende Anforderungen können damit erfüllt werden:

  • GLÖZ 8: Acker-Bracheflächen
    – 4 % der Ackerflächen als Bracheflächen
    – Anlage bis 15.05
    – Nutzungsverbot
    – Ausnahmen und Auflagen beachten
  • GLÖZ 4: Pufferstreifen entlang von Wasserläufen
    – Entlang von Gewässern 3 m breiter Pufferstreifen
    – Mäßiger ökologischer Gewässerzustand:
    * Fließendes Gewässer: 5 m breiter Pufferstreifen
    * Stehendes Gewässer: 10 m breiter Pufferstreifen
    – Ausnahmen und Auflagen beachten
  • Betriebe, die an UBB-Teilnehmen:
    – 7 % Diversitätsflächen
    – 7 insektenblütige Mischungspartner aus 3 Pflanzenfamilien
    – Zuschläge regionale Acker-Saatgutmischung (30 Mischungspartner aus 7 Pflanzenfamilien)
    – Schläge > 5 ha mindestens 1.500m2 Diversitätsfläche
    – Ausnahmen und Auflagen beachten

Folgende Mischungen bieten wir dafür an!

  • Bienentrachtbrache (einjährig)
  • BM Agrar (mehrjährig)
  • ReNatura BW 3 Gumpensteiner Wildblumenmischung für nährstoffreiche Standorte (mehrjährig)
  • Kleinpackung Greenfield Bienenweide für 50 m² (mehrjährig)
  • Solide Bienenweide BD23 (mehrjährig)
  • REGIO-DIV Acker (mehrjährig)
  • REGIO-DIV Grünland (mehrjährig)
  • Glatthaferwiese

Wie komme ich zu meinen Bienenweiden?

Die verschiedenen Saatgutmischungen können jederzeit im Maschinenringbüro bestellt werden. Angeboten werden einjährige und mehrjährige Mischungen mit verschiedenen Zusammensetzungen. Der Anbau erfolgt wahlweise selbst oder über den Maschinenring. Der Anbau über den Maschinenring hat den Vorteil, dass keine Restmengen übrigbleiben und die Dienstleister über entsprechende Technik für kleines Saatgut verfügen.

Ansprechpartner: Dein Maschinenring in deiner Nähe

Wie kann moderner Pflanzenschutz aussehen? 1024 768 Maschinenring Blog Oberösterreich

Wie kann moderner Pflanzenschutz aussehen?

Diese Frage war Thema eines Fachtages, den der Maschinenring Oberösterreich Ende Jänner in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer und der Boden.Wasser.Schutz Beratung (BWSB) veranstaltete. Rund 150 Pflanzenschützer und Interessierte folgten der Einladung nach St. Florian/Linz.

Von Andreas Heinzl // MR Oberösterreich

Auf dem Programm stand alles, was neue Techniken und Verfahren im Bereich Pflanzenschutz betrifft. Etwa, wie man mit Hilfe digitaler Entscheidungshelfer optimale Zeitpunkte für Pflanzenschutzanwendungen findet (Wolfgang Kastenhuber, LK OÖ). Eine dieser digitalen Helfer ist eine digitale Gelbschale mit integrierter Kamera, die mit minimalem Aufwand einen Schädlingsbefall in Rapsfeldern feststellen kann und via App täglich kontrolliert werden kann. Agrarwetterstationen sind eine weitere digitale Möglichkeit, um Wetter, Luftfeuchtigkeit und Temperatur von Feldern zu erfassen. Sie liefern bei nur geringem Betreuungsaufwand laufend Daten, um so Entscheidungen im Pflanzenschutz treffen zu können.

Die Vorträge von Hubert Köppl (LK OÖ) über aktuelle rechtliche Informationen im Pflanzenschutz sowie von Thomas Wallner (BWSB) über Pflanzenschutz in Wasserschutz- und Schongebieten gingen praxisnah auf die Themen ein, mit denen viele Landwirte in ihrer täglichen Arbeit konfrontiert sind. Auf besonderes Interesse stieß dabei der Vortragsteil, der sich mit Terbuthylazinfreien Herbizidstrategien im Mais befasste. Andreas Heinzl (MR OÖ) berichtete über die Erfahrungen aus einer Versuchsreihe mit Pflanzenschutzmittel-Zusatzstoffen, die für weniger Abdrift und Windanfälligkeit bei der Ausbringung sorgen.

Michael Treiblmeier (Firma Blickwinkel) ist Fachmann für digitale Anwendungen in der Landwirtschaft. Mittels Drohnen lassen sich beispielsweise aus der Vogelperspektive Unterschiede im Pflanzenwuchs feststellen. Anhand des Biomasseunterschieds kann der Bedarf an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln passgenau berechnet werden, damit die Pflanzen optimal versorgt werden und nur so viele Betriebsmittel ausgebracht werden wie nötig. Drohnen eignen sich zudem für die Begrünungsaussaat oder um feste Pflanzenschutzmittel wie Schneckenkorn zeitsparend und effizient auf Feldern auszubringen.

Nach so viel Theorie ging es ans Ausprobieren. Bei den Praxisstationen konnten die Teilnehmer Unterschiede bei der Düsentechnik an einem Düsenprüfstand oder den luftunterstützten Balken an einer Pflanzenschutzspritze live sehen. Auch die Dropleg-Technik, eine abdriftarme und bienenschonende Technik, die sich besonders für Kartoffeln, Raps und Mais eignet, konnte besichtigt werden. Live im Einsatz war auch eine Agrardrohne.

Nachhaltige Landwirtschaft? 750 501 Maschinenring Blog Oberösterreich

Nachhaltige Landwirtschaft?

Nachhaltigkeit ist für uns Landwirte in der Betriebsführung ganz selbstverständlich.
Kurzfristige Gewinnmaximierung und Ausbeutung, ob ökologisch oder sozial, funktionieren nicht. Das wissen wir.

Die gesellschaftliche Hauptaufgabe von Bäuerinnen und Bauern ist und bleibt die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln. Wissen, Know-how und Weiterbildung spielen hier eine wesentliche Rolle.

Der Maschinenring unterstützt durch Bereitstellung von relevanten Informationen, Aufbereitung von neuen Erkenntnissen und Erfahrungsaustausch. Seit Kurzem haben wir das Angebot maßgeblich erweitert: Die MR Akademie, die erfolgreiche Weiterbildungsplattform für alle MR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, wurde für den Mitgliederbereich geöffnet. Auf uns Landwirte warten eigens produzierte erstklassige Kurse zu Agrarthemen – von Profis für Profis gemacht, praxisnah und unabhängig.

Ich lade jeden herzlich ein, sich auf www.maschinenring-akademie.at zu registrieren und das Kursangebot zu nutzen.

Nachhaltigkeit ist für uns Landwirte in der Betriebsführung ganz selbstverständlich.

Gerhard Rieß
Landesobmann

Gerhard Rieß // Landesobmann

Wald schützen und bewahren 1024 683 Maschinenring Blog Oberösterreich

Wald schützen und bewahren

Bewirtschaftung und Naturschutz sind kein Widerspruch. Seit Generationen bewahren Landwirte unsere Wälder durch nachhaltige Waldwirtschaft.

Der Wald ist eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen, die wir ins Österreich haben. Es sind vorwiegend die Landwirte, die ihn seit Generationen nachhaltig bewirtschaften und prägen. „Bewirtschaftung und Natur widersprechen sich nicht“, so Forstwirtschaftsmeister Michael Holzinger. Seit über einem Jahrzehnt leitet er die Aufforstungen beim Maschinenring Salzkammergut. Für Eingriffe in geschützte Güter ist Ausgleich zu leisten, lautet eines der ältesten Rechtsprinzipien. Es wird ergänzt durch den Satz, dass der Ausgleich primär „in natura“ (und nicht in Geld) gebührt. So wird es auch bei den Ersatzaufforstungen gehandhabt.

Aufforstung als Ausgleich

Christian Enichlmayr, Wirt und Landwirt aus der Gemeinde Ohlsdorf bei Gmunden, weiß: Was er jetzt tut, hat, wird erst zukünftigen Generationen nutzen. Nach einer Rodung eines Waldstückes lässt er die 1,5-fache Fläche als Ausgleich aufforsten. Christian arbeitet schon lange mit dem Maschinenring zusammen „Bereits vor ein paar Jahren haben wir schon mal eine Aufforstung nach einem großen Sturmschaden mit einigen tausend Pflanzen mit dem Maschinenring gemacht. Das hat einwandfrei funktioniert – somit war für mich klar, dass ich auch dieses Mal mit dem Ring zusammenarbeite.“

Maschinenring als Partner

Koordiniert hat diesen Auftrag der Maschinenring Salzkammergut, von der Bestellung, Einteilung, Ausführung bis hin zur Einhaltung der behördlichen Vorgaben konnte sich Landwirt Christian Enichlmayr auf den Ring verlassen. Die Zeit war etwas begrenzt und die Pflanzen waren zu diesem späten Aufforstungszeitpunktes knapp, durch die Erfahrung und das gut aufgestellte Netzwerk des Maschinenring konnte auch trotz allem alles in bester Ausführung und rechtzeitig erledigt werden.

Die Fläche von 1,5 ha wurde binnen ein paar Tage vorbereitet, gesetzt und mit einem Wild- und Hasendichten Zaun eingezäunt. Die Fläche bei Christian haben sich für den Setzpflug angeboten. Jeden Meter piepst die Maschine und nach jedem Signalton wird eine Pflanze eingesetzt, ähnlich wie beim Erdäpfelsetzer.

„Die Folgepflege hab ich ebenfalls an den Maschinenring vergeben – ich selber hab die Geräte nicht dazu und ehrlich gesagt, die Zeit fehlt mir auch!“

Christian Enichlmayr
Landwirt

Jahre im Voraus denken

Michael Holzinger weiß genau wie der Hase läuft bzw. wie das Pflänzchen wächst „Die Pflanzen wurden dicht gesetzt, weil es besonders im Anfangsstadium wichtig ist, dass die Laubbäume dick stehen, sonst wächst alles in die Äste und der Baum kommt nicht in die Höhe. Nach ein paar Jahren ist es dann sinnvoll, den Bestand auszudünnen“.


Auch in Zukunft wird Christian auf die Profis vom Land setzen: „Die Folgepflege hab ich ebenfalls an den Maschinenring vergeben – ich selber hab die Geräte nicht dazu und ehrlich gesagt, die Zeit fehlt mir auch!“

„Wenn du so eine Aufforstung auf eigene Faust machst, brauchst du dazu Leute, Setzpflug, Pflanzen, … und das alles zum selben Zeitpunkt.“
Landwirt Enichlmayr Christian setzt bei der Aufforstung auf den Maschinenring.

Von Marlene Schausberger // MR Salzkammergut

Roman Braun
Agrar-/Mitgliederbetreuung
+43 664 9606111

Tipps vom Profi: So sparst du Diesel. 320 200 Maschinenring Blog Oberösterreich

Tipps vom Profi: So sparst du Diesel.

Die Experten Franz Handler und Manfred Nadliner von der HBLFA Francisco Josephinum zeigen, wie wir den Treibstoffverbrauch wirklich senken.

Eine dieselsparende Fahrweise senkt nicht nur den Dieselverbrauch, sondern verringert auch das Risiko für Bodenverdichtungen, vermindert die Lärmbelastung, verlangsamt den Verschleiß der Maschinen, optimiert die Flächenleistung und die Arbeitsqualität.

Vor dem Traktorkauf

  • Notwendige Traktorleistung abschätzen!
    Der Traktor und die verschiedenen Geräte bilden eine Einheit. Die Leistung des Traktors muss auf den Leistungsbedarf der zu betreibenden Geräte abgestimmt sein. Eventuell können Abstimmungsprobleme durch Auslagerung von Arbeiten beseitigt werden (z. B. Bodenbearbeitung in Grünlandbetrieben).
  • Traktoren mit geringem Kraftstoffverbrauch wählen!
  • Auf optimale Getriebeabstufung achten!
    Die Getriebeabstufung muss im Geschwindigkeitsbereich, in dem der Traktor hauptsächlich eingesetzt wird, ausreichend eng sein. Stehen für den Zapfwellenbetrieb Sparzapfwellen zur Verfügung?
    Mit Lastschalt- und Stufenlosgetriebe kann der Motor leichter im optimalen Betriebspunkt gefahren werden.
  • Leichte Maschinen wählen, die eine den jeweiligen Einsatzbedingungen angepasste Ballastierung, ermöglichen!
  • Load-Sensing-Hydrauliksystem und Anzeige zur Messung des Dieselverbrauchs sollten vorhanden sein!

Vor der Arbeit

  • Traktor und Geräte warten!
    Ein gereinigter Kühler und Luftfilter erhöhen die Leistungsfähigkeit des Motors. Gewartete Werkzeuge der Geräte verringern den Leistungsbedarf (z. B.: Schneidwerkzeuge rechtzeitig schärfen bzw. erneuern).
  • Auf Bodenfruchtbarkeit achten!
    Mehr Bodenleben und optimale Krümmelstruktur verringern den Dieselverbrauch bei der Bodenbearbeitung.
  • Reifendruck richtig wählen!
    Bei welcher Radlast und Fahrgeschwindigkeit welcher Reifendruck erforderlich ist, findet man in der Drucktabelle des Reifens bzw. in Apps. Grundsätzlich gilt: Bei Straßenfahrten vermindert ein möglichst hoher Reifendruck den Rollwiderstand und damit den Reifenverschleiß und den Dieselverbrauch. Beim Arbeiten im Feld muss der Reifendruck möglichst weit abgesenkt werden. Dadurch wird die Aufstandsfläche des Reifens vergrößert, der Reifen sinkt weniger tief ein, wodurch der Rollwiderstand und die Bodenverdichtung abnehmen. Für Anhänger ergibt sich daraus auch ein geringerer Zugkraftbedarf. Bei den angetriebenen Reifen des Traktors sinkt der Schlupf. Alles zusammen verringert den Dieselverbrauch.
    Reifendruckregelanlagen ermöglichen es, sowohl auf der Straße als auch am Feld immer mit dem für den Dieselverbrauch optimalen Reifendruck zu fahren.
    IF und VF-Reifen können die auftretenden Radlasten bei geringeren Drücken tragen. Dies führt zu größeren Aufstandsflächen und damit zu weniger Dieselverbrauch.
  • Den Traktor richtig ballastieren!
    Bei schweren Zugarbeiten ist zur effizienten Kraftübertragung eine entsprechend hohe Radlast erforderlich. Bei leichten Arbeiten müssen Ballastgewichte demontiert werden. Eine Tonne unnötiges Gewicht erhöht den Dieselverbrauch um rund 1 l/h.
  • Motorisierung an die jeweiligen Geräte anpassen!
    Die angepasste Motorleistung ist Voraussetzung für eine energieeffiziente Fahrweise. Die Flächenleistung sollte durch Vergrößerung der Arbeitsbreite und nicht durch Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit gesteigert werden.
  • Arbeitsgänge zusammenlegen bzw. vermeiden!
    Durch das Zusammenlegen von Arbeitsgängen werden Leerfahrten und Wendezeiten vermieden (z. B. Mähen mit Aufbereiter und Breitstreueinrichtung erspart Zetten).
    Das Einsparen von Arbeitsgängen ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Dieseleinsparung (z. B. Mulchsaat).
Im Treibstoffverbrauch liegt das größte und meist einzig beeinflussbare Einsparungspotenzial bei den Selbstkosten.

Während der Arbeit

  • Traktor abstellen, statt am Stand laufen lassen!
  • Fahren mit gedrückter Motordrehzahl!
    Bei Traktoren mit Motor-Getriebe-Management den Treibstoffsparmodus wählen. Bei anderen Traktoren entsprechenden Gang und Sparzapfwelle verwenden. Die erforderliche Fahrgeschwindigkeit, Leistung bzw. Zapfwellendrehzahl soll mit möglichst geringer Motordrehzahl (rund 70 % der Nenndrehzahl) erreicht werden.
  • Geräte optimal einstellen!
    Bei der Bodenbearbeitung nicht tiefer als nötig arbeiten. Die optimale Bearbeitungsintensität wählen (z. B: geringere Drehzahl der Arbeitswerkzeuge bei zapfwellenbetriebenen Bodenbearbeitungsgeräten). Arbeitsgeschwindigkeit richtig wählen (z. B. optimale Fahrgeschwindigkeit für Saatbettkombination).
  • Mögliche Arbeitsbreite voll ausnützen!
    Durch Ausnützung der Arbeitsbreite wird die Flächenleistung gesteigert. Ausreichend große Schwade erhöhen den Durchsatz bei Ladewagen, Ballenpresse und Feldhäcksler.
  • Wendezeiten und Leerfahrten minimieren!
  • Auf optimalen Bearbeitungszeitpunkt achten!
    Bei der Bodenbearbeitung vermindern sich der Zugkraftbedarf, der Schlupf und die Gefahr von Bodenverdichtungen. Die Qualität der Arbeit steigt.
  • Bodenverdichtungen vermeiden!
    Sie vermindern einerseits die Wasseraufnahme des Bodens und den Ertrag der Pflanzen und erhöhen andererseits den Dieselbedarf bei der Bodenbearbeitung.
  • Optimierungspotential finden!
    Die Messung des Dieselverbrauches bildet die Basis für die Analyse des Verbrauches und das Setzen von Sparmaßnahmen. Vor allem Arbeiten mit geringer Motorauslastung können erhebliches Einsparpotential bieten.

Im Treibstoffverbrauch liegt das größte und meist einzig beeinflussbare Einsparungspotenzial bei den Selbstkosten.

Wichtige Gerätewartung 1024 684 Maschinenring Blog Oberösterreich

Wichtige Gerätewartung

Was wir jetzt im Blick haben sollten.

Reinigen und auf Sicht kontrollieren

Eine Sichtkontrolle der besonders beanspruchten Teile sowie der Check bei den Verschleißteilen geben sofort Auskunft über den Zustand des Gerätes. Wenn wir die Geräte waschen, erkennen wir meist schon Schwachstellen oder Fehler, die behoben werden müssten. Mein Rat: Sofort aufschreiben. Bis zur tatsächlichen Reparatur vergisst man oft wo und was einem genau aufgefallen ist.

Im Winter sollte man deshalb sich die Zeit nehmen und alle Geräte und Maschinen der Außenmechanisierung einer Kontrolle zu unterziehen.

Roman Braun
MR Oberösterreich

Grundkonstruktion geht immer vor

Der Vergleich überzeugt. Links eine stumpfe, rechts eine scharf geschliffene Mähklinge.

Auch wenn die Verschleißteile noch nicht zu tauschen sind, empfiehlt es sich schon einen Satz auf Lager zu legen, damit sie während der Saison sofort griffbereit sind und keine zusätzlichen Wartezeiten bei der Lieferung entstehen. Damit ist auch gewährleistet, dass man die Teile rechtzeitig tauscht und nicht auf Kosten des Grundgerätes weiterfährt. Denn lieber ein Verschleißteil früher tauschen, als später die Grundkonstruktion teuer reparieren. Auch der Kraftstoffbedarf bei einem gut gewarteten Gerät während der Arbeit ist geringer.

Aufschweißen oder nicht?

Oft wird überlegt, ob stark verschleißenden Stellen aufgeschweißt werden sollen. Hier sind einige Grundsätze zu beachten: Ist das Ausgangsmaterial gehärtet, so wird beim Schweißen das Material erhitzt. Es verliert die Originalhärte und kann somit schneller verschleißen als zuvor. Die Oberfläche wurde veredelt, der Unterbau leider beschädigt. Wird eine Gleitfläche aufgeschweißt (z.B. Analgen/Gleitsohlen beim Pflug), entsteht mehr Zugkraftbedarf und der Dieselverbrauch kann um ein bis zwei Liter pro Hektar steigen.

Von Roman Braun // MR Oberösterreich

Maschinenring Donauland gegründet 1024 661 Maschinenring Blog Oberösterreich

Maschinenring Donauland gegründet

Die Maschinenringe Gusental und Perg stellen sich neu auf.

Die Maschinenringe Gusental und Perg gründeten am 28. September 2022 bei der Gründungsversammlung den Dachverein Maschinenring Donauland. „Der Zusammenschluss bringt mehr Schlagkraft. Unsere Mitglieder werden von Kosteneffizienz, besseren Service und Leistungssteigerung in neuen Geschäftsfeldern profitieren“, erklären die Geschäftsführer Josef Denkmair, Johann Wenigwieser und Ing. Michael Sommer.

Neuer Geschäftsführer


Michael Sommer verstärkt das Geschäftsführer-Team des neu gegründeten Maschinenring Donauland. Die Landwirtschaft hat er im Blut: Aufgewachsen auf einem kleinen Ackerbaubetrieb in Pichling und ausbildet in der HLFS St. Florian, sammelte er praktische Erfahrungen in der Maschinenring-Grünraumpfleger und später als Betriebsführer. „Ich war für drei Betriebe von zwei Eigentümern gesamtverantwortlich – von der Planung bis zur Ausführung der Arbeiten. Der Fokus der Betriebe liegt auf der Saatmaisvermehrung – gerade bei Spezialtechnik spürt man die Vorteile der Maschinengemeinschaften. Ich bin stolz, jetzt ein Teil des Erfolgskonzepts Maschinenring zu sein.“

„Bauern vergiften Bäche und töten Bienen!“ 1024 684 Maschinenring Blog Oberösterreich

„Bauern vergiften Bäche und töten Bienen!“

Landwirtschaft als Umweltsünder? Zeit, um mit Vorurteilen aufzuräumen.

Laut Beruf-Ranking ist das Ansehen von Landwirten in der Gesellschaft hoch. Nicht verwunderlich, schließlich verdanken wir es den Bauern, dass Hunger in Europa heute kein Thema mehr ist. Konsumenten schätzen die Vielfalt an hochwertigen und erschwinglichen Lebensmitteln, doch sobald die Rede auf moderne Landwirtschaft und Umweltschutz fällt, sind die heimischen Bauern oft mit Vorurteilen konfrontiert. Die konventionelle Landwirtschaft führe zu Monokulturen und Agrarwüsten, die intensive Bewirtschaftung sei für das Verschwinden der Insekten verantwortlich, es werde beim Pflanzenschutz zu wenig Rücksicht auf Natur und Umwelt genommen. Kurzum: Die Landwirtschaft verschmutze Boden, Wasser und Luft.


„Natürlich gibt es einen Konflikt zwischen jenen, die die Natur bewirtschaften und jenen, die sie zur Erholung nutzen wollen“, so Roman Braun vom Maschinenring. Doch dass die Landwirtschaft als Umweltsünder gebrandmarkt wird, darf nicht hingenommen werden: „Noch nie waren die Techniken der Bewirtschaftung so intelligent, noch nie waren die Umweltanforderungen so umfassend.“


Jungbauernlandesobmann-Stellvertreter Michael Treiblmeier aus dem Bezirk Ried beschäftigt sich intensiv mit Agrartechnik. Umweltbewusst wirtschaften heißt für ihn abzuwägen, ob eine Maßnahme Sinn ergibt oder nicht. Dabei würden alle wirtschaftlichen, biologischen und umweltrelevanten Aspekte in die Entscheidung miteinbezogen. „Wir Bauern leben mit und von der Natur“, so Treiblmeier. „Es ist in unserem Interesse, verantwortungsvoll und rücksichtsvoll mit der Natur umzugehen. Gleichzeitig müssen wir aber auch wirtschaften, also Lebensmittel erzeugen und Einkommen erzielen. Beide Ziele sind kein Kompromiss, sondern bilden eine Synergie, bei der nachhaltiges Wirtschaften auch Garant für ein stabiles Einkommen ist.“

„Natürlich gibt es einen Konflikt zwischen jenen, die die Natur bewirtschaften und jenen, die sie zur Erholung nutzen wollen.“

Roman Braun
Maschinenring

„Bauern spritzen wie sie wollen und vergiften Bäche und Flüsse!“

Vorneweg: Alle in der Landwirtschaft eingesetzten Produkte werden vor der Zulassung auf ihre Umweltverträglichkeit getestet. Wer Pflanzenschutzmittel ausbringt, eine spezifische Ausbildung nachweisen. Dazu kommt noch die sich rasant entwickelnde Technik.

Auf seinem Betrieb in Braunau baut Manfred Steidl Soja an – chemiefrei. Sein Wissen teilt er gerne mit anderen Landwirten: „Wir sind erfolgreicher, wenn wir zusammenarbeiten“.

„Noch nie hatten wir so gute Möglichkeiten, den Einsatz von Chemikalien zu reduzieren“, betont Michael Treiblmeier, der sich mit Precision Farming auseinandersetzt. „Beim Spot Spraying orten wir Unkräuter mittels Drohne. Der Pflanzenschutz erfolgt gezielt und punktuell.“

Auch Franz Hauer in Münsteuer arbeitet beim Pflanzenschutz schon mit GPS-Technik. „Section control spart einiges an Mitteln ein. Die GPS-Technik hilft bei der Bodenbearbeitung Kraftstoff und bei der Aussaat Saatgut zu sparen. So können wir Dünge- und Pflanzenschutzmittel mit Maß und Ziel richtig einsetzen.“ In anderen Worten: Der Landwirt profitiert vom Umweltschutz.

Neue Wege beschreitet Florian Hörtenhuber auf seinem Marktfrucht- und Industriegemüsebetrieb in Bezirk Eferding. Er arbeitet im Pflanzenschutz mit noch relativ unbekannter Technik: Der Spritznebel wird mit Luftstrom gesteuert, der Bestand wird besser benetzt und Verlust durch Abdrift vermieden. „Jeder Landwirt arbeitet nachhaltig. Würden wir unkontrolliert Wirkstoffe ausbringen, würden wir unsere Böden ruinieren“, so Hörtenhuber.

„So viel wie nötig und so ausgeglichen wie möglich“, ist auch das Credo von Manfred Steidl. Der Braunauer Landwirt führt seit 2013 Sojasortenversuche durch. Er vergleicht chemische Behandlung mit chemiefreier Bearbeitung mittels kamerageführtem Hackgerät. Seine Erfahrungen teilt Manfred Steidl bei Feldtagen. „Ich schätze den Gedankenaustausch mit anderen Betriebsführern, egal ob biologische oder konventionelle Bewirtschaftung verfolgt wird. Gerade beim Bodenschutz und Bodenaufbau sind wir erfolgreicher, wenn wir zusammenarbeiten.“ Den Vorwurf, der Landwirt schade der Umwelt, lässt er nicht gelten. „Es werden gewisse Punkte herausgegriffen, die Zusammenhänge sind oft nicht bekannt. Umweltschutz muss immer als Ganzes betrachtet werden.“

„Noch nie hatten wir so gute Möglichkeiten, den Einsatz von Chemikalien zu reduzieren.“

Michael Treiblmeier, Landwirt

„Die Tierernährung treibt die Regenwald-Abholzung voran.“

Oberösterreichs Landwirte halten dagegen: Statt Sojaimporten aus Übersee verwenden sie als Futtermittelzusatz gentechnikfreien Rapskuchen aus 100% heimischen Anbau. Im Bild: Josef Voraberger, Geschäftsführer von Hausrucköl.

Die hohe Fleischnachfrage der Konsumenten macht Eiweiß als Futtermittelzusatz in der Fleischerzeugung notwendig. Längst haben die Landwirte jedoch Alternativen zu den riesigen Sojaplantagen im Regenwald gesucht. Zu komplex sind die Verflechtungen für Umwelt und Gesellschaft, zu hoch die Kosten für Transport.

Lieber setzen Oberösterreichs Landwirte auf heimisch angebaute Eiweißträger wie Raps. Als Nebenprodukt der Rapspressung ist der Rapskuchen ein hochwertiges Eiweißfutter für die Tierhaltung. „Rapsanbau in Oberösterreich ist umwelt- und naturverträglich“, so Josef Voraberger, Geschäftsführer von Hausrucköl. Seit 2006 produziert Hausrucköl als eine von fünf vom Maschinenring betriebenen Ölmühlen auf den Standorten Aistersheim und Vorchdorf Rapsöl und Rapskuchen aus 100 % österreichischem Raps. 2015 erfolgte der Einstieg in die zertifizierte gentechnikfreie Produktion. Landwirtschaftsexperten gehen davon aus, dass Raps die sojabasierte Eiweißfuttermittel in der österreichischen Landwirtschaft auf lange Sicht verdrängen werden.

Neu entdeckt als alternative Eiweißpflanze wurde die Lupine. Mit über 40 Prozent Eiweißgehalt sie für Landwirte zur betriebseigenen Eisweißfutterproduktion hochinteressant. Sie bevorzugt sandige Böden und kommt mit niedrigen ph-Werten zurecht, was ihr den Namen „Sojabohne des Mühlviertels“ verliehen hat.

„Rapsanbau in Oberösterreich ist umwelt- und naturverträglich.“

Josef Voraberger
Hausrucköl

„Die Böden werden ausgehungert“

„Wir Landwirte erhalten das ökologische Gleichgewicht, gehen mit Natur und Ressourcen bewusst und respektvoll um“, so Kompostieranlagen-Betreiber Stefan Rachbauer aus Lohnsburg

Der Boden ist die Grundlage. Er filtert Grundwasser, speichert Wasser, Nährstoffe und Kohlenstoffe und ist Lebensraum für unzählige Bodenorganismen. Erfolgreiche Land- und Forstwirtschaft braucht gesunde Böden. Der Vorwurf, man würde den Boden bewusst ausbeuten, ist absurd. Das Gegenteil ist der Fall. Ein Weg, den Boden auf natürlichem Weg positiv zu beeinflussen und ertragsrelevante Eigenschaften zu verbessern ist der Einsatz von Kompost, im Idealfall vom eigenen Betrieb.

Stefan Rachbauer aus dem Bezirk Ried betreibt auf seinem Betrieb eine solche Kompostieranlage. „Durch die Kompostierung bleiben Bioabfälle im Kreislauf und dienen in weiterer Folge als Nährstofflieferant für meine Felder und in den Gärten vieler Haushalte“, so der Landwirt. Nebenbei leistet das System einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Speicherung und der Weiterverwendung von wertvollen, natürlichen Rohstoffen. Kreislaufwirtschaft im Einklang mit der Natur, mit Wertschöpfung für die Region ist hier längst gelebte Praxis.

„Wir suchen tagtäglich einen Kompromiss zwischen Umweltschonung und Ertrag.“

Stefan Rachbauer,
Landwirt

„Bauern und ihre grünen Wüsten töten die Bienen.“

In einem aufwendigen Projekt wurde untersucht, wie sehr mehrfaches Mähen im Dauergrünland der Insektenwelt wirklich schadet. Die Ergebnisse widerlegten das gängige Vorurteil klar und deutlich.

Dass die Landwirtschaft die Biodiversität gefährde und das mehrfache Mähen im intensiv bewirtschafteten Dauergrünland der Insektenwelt irreparable Schäden zufüge, ist ein weit verbreitetes Vorurteil. Dabei gab es für die Annahme bislang keine Grundlage. Also initiierte der Maschinenring gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer und der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ein aufwendiges, wissenschaftlich fundiertes Projekt, in dem die Auswirkungen von verschiedenen Mähtechniken im 5-mähdigen Grünland untersucht wurden. Das Projekt wurde von der gesamten Branche begrüßt, so auch Martin Baumgartner von PÖTTINGER Landtechnik: „Wir als Landtechnik Hersteller legen besonders großen Wert auf Artenvielfalt und unterstützen dieses Forschungsprojekt mit dem Ziel des gemeinsamen Erfahrungsaufbaus. Objektive Erkenntnisse sind die Basis, um unsere Grünfuttererntetechnik hinsichtlich Biodiversität weiter zu optimieren.“

Die Ergebnisse erstaunten alle beteiligten Experten, auch Johannes Hintringer, der das Projekt für den Maschinenring begleitete: „Es gab im zwei Überraschungen: Erstens, die Entomologen fanden auf der Versuchsfläche im Vorfeld eine erfreulich hohe Anzahl an Insekten. Zweitens, entgegen der Erwartung der Experten wurden durch die Mahd weniger Insekten geschädigt als gedacht.“ Die insektenschonendste Art zu mähen ist übrigens die Doppelmessertechnik. Hier belaufen sich die Insektenverluste auf zwei bis fünf Prozent.

„Entgegen der Erwartung wurden durch die Mahd weniger Insekten geschädigt als gedacht.“

Johannes Hintringer
Maschinenring

Entgegen aller Vorwürfe, mit denen Landwirte konfrontiert werden, bleibt festzuhalten: Jeder Landwirt arbeitet nachhaltig. Jahr für Jahr bauen unsere Bauern auf den gleichen Flächen an. Die Erträge sind trotz immer schwieriger werdender Bedingungen beständig, steigen sogar. Dies verdanken wir ständiger Weiterbildung, gegenseitigem Austausch und neuer Agrartechnik. Viele Vorurteile der Öffentlichkeit entstehen durch mangelndes Wissen, insofern sind auch Landwirte gefragt, um mit den Konsumenten in Dialog zu treten.

Iris Eckschlager // MR Oberösterreich
iris.eckschlagerl@maschinenring.at

Drohnen in der Landwirtschaft 1024 683 Maschinenring Blog Oberösterreich

Drohnen in der Landwirtschaft

Teilflächenspezifisch bewirtschaften – Betriebsmittel gezielter einsetzen

Wer kennt es nicht? Die unterschiedlichen Ertragspotentiale innerhalb eines Feldes. Oft sind Extremwetterphasen (längere Trockenperioden, Staunässe,…) verantwortlich, dass Felder z.T. inhomogen sind und je nach Umwelteinfluss ein unterschiedliches Ertragspotential aufzeigen. In der Bewirtschaftung machen wir oft keine Unterschiede. Alle Teilflächen erhalten in der Regel die gleiche Menge an Düngemitteln und erfahren die gleichen Pflanzenschutzmaßnahmen.

Durch neue Technologien, Techniken und die gestiegenen Betriebsmittelpreise, wird es immer interessanter, auch innerhalb der Flächen Unterschiede in der Bewirtschaftung zu machen. Doch zunächst muss man seine Flächen gut kennen. Dies kann einerseits auf eigenen Erfahrungswerten beruhen, andererseits können Satelliten- bzw. Drohnenkarten als Unterstützung dienen.

Michael Treiblmeier (Firma Blickwinkel) beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema Drohnen und deren Einsatzmöglichkeiten in der Landwirtschaft. Treiblmeier bestückte seine Drohne mit modernster Kameratechnik und Sensoren. Damit bekommt er Informationen von Feldstücken, die mit freiem Auge unmöglich sichtbar werden. Die Bilder können z.B. während der Vegetationszeit für Echtzeitschätzungen herangezogen werden. Dadurch kann man in Folge gezielt Dünger und Pflanzenschutzmittel einsetzten.

Außerdem kann man Problemunkräuter zentimetergenau erfassen und anschließend punktuell bekämpfen (Spotspraying).

Vorteile einer Drohne gegenüber Satelliten

„Der Vorteil einer Drohne ist, dass man bei einer niedrigeren Flughöhe um ein Vielfaches genauer messen kann. Satelliten haben eine Auflösung von ca. 10 m x 10 m. Mit einer Drohne könnte man auf unter 1 cm x 1 cm kommen, wenn man das System voll ausreizt.“

Michael Treiblmeier
aus Kirchdorf am Inn (OÖ

Ein weiterer großer Vorteil von Drohnen ist, dass es keine fixen Zeitintervalle von Überflügen wie bei Satelliten gibt. Man ist also wesentlich flexibler und kann auch bei Schlechtwetter gute Ergebnisse erzielen.

Zum Thema Spotspraying Pflanzenschutz gibt es auch schon Erfahrungen: Am Versuchsbetrieb Hauer konnte durch teilflächenspezifische Bekämpfung von Distelvorkommen nicht nur Pflanzenschutzmittel eingespart werden, insgesamt konnten die Kosten für den Drohnenflug durch die Kosteneinsparung an nicht ausgebrachten Pflanzenschutzmitteln gedeckt werden – eine Win-Win-Situation für Umwelt und Geldbörsl…

Michael Treiblmeier aus Kirchdorf am Inn (OÖ) ist Ackerbauer und Geschäftsführer bei Blickwinkel Agrarconsulting. Sein Spezialgebiet sind Drohnen und deren Anwendungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft.

Andreas Heinzl
Projektleiter Ackerbau // MR Oberösterreich
4021 Linz, Auf der Gugl 3
Tel. +43 676 8212 499 63
andreas.heinzl@maschinenring.at

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