Mag. Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, über die Herausforderungen in der Landwirtschaft und die Bedeutung des Maschinenring.
Liebe Bäuerinnen und Bauern!
Als Landwirt bin ich aktives Maschinenringmitglied, und in meiner Funktion als Bürgermeister kenne und schätze ich die Dienstleistungsangebote von MR-Service und MR-Personalleasing. Darin liegen Kostensenkungs- und auch zusätzliche Wertschöpfungspotentiale für die bäuerlichen Betriebe.
Die Monate der Corona-Pandemie haben unser Tun und Handeln maßgeblich beeinflusst. Viele Menschen haben in dieser Zeit begonnen wieder mehr Zuhause zu kochen, und sich mit ihren Lebensmitteln, und dem woher sie kommen zu beschäftigen. Die Konsumentinnen und Konsumenten wollen nun auch wissen, wer beispielsweise ihre Kartoffeln erntet und wo das wertvolle Stück Fleisch auf dem Herd oder dem Grill entstanden ist. Die Herkunftsbezeichnung ist hier ein wesentlicher Schritt, um unsere heimischen Lebensmittel sichtbar zu machen.
Das Weizenkorn im Mehl des Bäckers ist aus globalen Reserven ersetzbar, aber Weizen mit einem AMA Gütesiegel bürgt dafür, dass es durch österreichische Landwirtinnen und Landwirte und in vielen Fällen auch durch Maschinen und Helfer des Maschinenringes produziert wurde. Als Botschafter der Landwirtschaft sind auch sie liebe Bäuerinnen und Bauern wertvolle Unterstützer und natürlich auch Meinungsmacher, wenn es um die Herkunft unserer Lebensmittel geht. Seit Gründung des ersten österreichischen Maschinenrings in Andorf, Bezirk Schärding, im Jahr 1961 hat sich dieses Modell der gegenseitigen Unterstützung innerhalb der Bauernschaft, zu einem modernen Dienstleitungsunternehmen entwickelt, das von der Betriebshilfe, über die Ernte, die Schneeräumung bis hin zur Gartenarbeit für Privatpersonen eine breite Palette an Leistungen anbietet. Mit dieser erfreulichen Entwicklung trägt der Maschinenring vorranging zur Unterstützung der bäuerlichen Familien durch Kostensenkung und als zusätzliches Einkommensstandbein, und damit auch zum Erhalt unserer kleinstrukturierten und abwechslungsreichen Landwirtschaft bei. Gerade wenn es darum geht neue, hochtechnologisierte Maschinen oder kostenintensive Produktionsmethoden, die das Budget einzelner Betriebe übersteigen würde, einzusetzen, ist der Maschinenring ein wertvoller Partner zur Weiterentwicklung unserer Betriebe mit modernen und nachhaltigen Bewirtschaftungsverfahren.
Der deutliche Anstieg der Betriebsmittelkosten in den letzten Monaten und der Ausblick auf deren weitere Entwicklung machen einen optimalen Einsatz von Dünger und Pflanzenschutz dringend notwendig. Dafür bedarf es modernster Ausbringungstechnik und entsprechendem Know-How, eventuell auch mit digitaler Unterstützung, denn nur so können die Kosten in einem für die Betriebe erträglichen Maß gehalten werden. Ein Beispiel dazu ist eine optimierte Ausbringungstechnik bei Wirtschaftsdünger, um die geforderte Ammoniak-Emissionsreduktion zu erreichen
Der Maschinenring und die Landwirtschaftskammer werden auch in Zukunft gefordert sein, wenn es gilt die anstehenden Herausforderungen des Green Deals der EU zu begleiten. Der GAP-Strategieplan für die neue Förderperiode ist bei der EU eingereicht. Die Landwirtschaftskammer OÖ hat mit einer breit angelegten Informations- und Beratungskampagne zu den verschiedenen Programminhalten begonnen, um den Bäuerinnen und Bauern die für ihren Betrieb optimalen Maßnahmen auszuloten. Eine hohe Teilnahme am ÖPUL unterstützt in der Einkommensbildung und in der vom Markt geforderten Qualitätsausrichtung.
Neben der neuen Förderperiode stehen viele agrarpolitische Herausforderungen an. Als Präsident der Landwirtschaftskammer stelle ich mich der verantwortungsvollen Aufgabe, und verspreche allen Bäuerinnen und Bauern sowie den Forstwirten mit vollem persönlichen Einsatz sowie Leidenschaft für deren Interessen zu arbeiten.
Mag. Franz Waldenberger
Präsident Landwirtschaftskammer Oberösterreich